Gartner

Marktforscher melden marginales Wachstum im Server-Markt

03.12.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die Marktforschungs- und Beratungsfirma Gartner hat Zahlen zum Server-Markt im dritten Quartal 2014 vorgelegt.

Demnach wurden von Juli bis September weltweit 2,53 Millionen Server ausgeliefert, ein Plus von einem Prozentpunkt gegenüber der vergleichbaren Vorjahreszeit. Die Hersteller erlösten damit 12,56 Milliarden Dollar, 1,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. "Global betrachtet produzierte das dritte Quartal ein bescheidenes Wachstum und unterstreicht damit die positive, wenn auch gedeckelte Nachfrage", kommentiert der Gartner-Analyst Errol Rasit. "Stückzahlenwachstum gab es aber nur in Nordamerika und Asia Pacific, vor allem durch die Nachfrage der dort ansässigen Hyperscale-Firmen. Diese Ergebnisse unterstützen die anhaltende Spaltung bei der Server-Nachfrage für Unternehmens- und Consumer-Services."

Ansonsten zeigen sich die seit geraumer Zeit üblichen Trends wie (geringes) Wachstum bei x86- und deutliche Rückgänge bei RISC/Itanium-Unix-Servern. Auf Seiten der Hersteller führt HP sowohl nach Umsatz als auch nach ausgelieferten Stückzahlen. Auffällig sind IBMs Umsatzrückgang um 17,7 Prozent und Ciscos hier überdurchschnittlich hohes Wachstum von fast 31 Prozent. Nach Stückzahlen gemessen mussten in den Top Five nur HP und IBM Federn lassen. Am stärksten zulegen konnten hier mit Huawei (plus 34,3 Prozent) und Inspur Electronics (plus 81,9 Prozent) zwei Anbieter aus China. Inspur ist an großen Supercomputer-Installationen beteiligt und außerdem seit Mitte des Jahres aus Sicherheitsgründen Standard-Server-Lieferant diverser chinesischer Unternehmen.

In Europa, Nahost und Afrika (EMEA) gingen die im dritten Quartal 2014 ausgelieferten Server-Stückzahlen um vier Prozent zurück. Die 2,9 Milliarden Dollar Umsatz bedeuteten aber immerhin ein Plus von 1,2 Prozent gegenüber der Vorjahreszeit. "Das Stückzahlenwachstum im zweiten Quartal hat sich als kurzfristiges Phänomen herausgestellt, und das marginale Umsatzwachstum von 1,2 Prozent unterstreicht die Fragilität der Nachfrage", findet Analyst Rasit. "Trotz vieler positiver Wachstumserwartungen werden viele Projekte nur über viele Jahre verteilt Früchte tragen und keine kurzfristig höhere Nachfrage bringen. Derzeit sind dieses Effekte nicht positiv genug, um knappe Budgets und Server-Konsolidierung zu überholen."