Markteinfuehrung im Sommer vorgesehen IBMs Wireless LAN beruht auf franzoesischem Protokoll-Stack

06.05.1994

SAN MATEO (IDG) - IBM plant noch fuer diesen Sommer den Einstieg in den Markt fuer drahtlose LANs. Dabei setzt Big Blue auf das von der franzoesischen Dependance entwickelte "French Protocol".

IBM will die neue Wireless-LAN-Serie, wie es in einem Bericht der CW-Schwesterpublikation "Infoworld" heisst, zunaechst in zwei Versionen herausbringen. Basierend auf wahlweise ISA- oder MCI- Architektur, sind die Geraete mit Netzadapter und PCMCIA-Slot ausgestattet. Softwareseitig implementiert Big Blue den Geraeten Add-ons fuer die LAN-Betriebssysteme Netware und LAN Server, wobei die Programme fuer letzteres als Netware Loadable Module (NLM) ausgeliefert werden. Zudem soll noch eine Variante mit PCI-Bus entwickelt werden.

Die mobilen Rechner kommunizieren ueber das French Protocol. Es soll die Anbindung von Computern in Umgebungen gewaehrleisten, wo bauliche Hindernisse dem Einsatz eines festinstallierten LANs entgegenstehen. Denkbar sei auch die Verwendung dieser Technik in Krankenhaeusern, wo mobile Anwender innerhalb des Gebaeudes staendig Zugriff auf Daten benoetigen.

Die Feststationen der IBM-Loesung haben voraussichtlich eine Reichweite von 250 Meter. Den Datendurchsatz beziffert Big Blue auf 3,5 Mbit/s, der damit um einiges ueber den Werten der bisher verfuegbaren Systeme liegen duerfte.

Der Funkkontakt der mobilen Geraete zu den Feststationen bricht laut IBM auch dann nicht ab, wenn der Portable von einer Versorgungszelle in die naechste getragen wird. Fuer den Betrieb sollen keine dedizierten Knoten zwischen drahtgebundenen und - losen Anwendern notwendig sein. Genaue Lieferdaten und Preise fuer das System konnte IBM noch nicht nennen.

* Ingo Paszkowsky ist freier Fachjournalist in Berlin.