Marketingoffensive für HBCI

13.06.2007
Ein Zusammenschluss verschiedener Anbieter soll dem Electronic-Banking-Standard HBCI auf die Sprünge helfen. Kunden werden durch verbilligte Kartenleser und Banking-Software gelockt.

Die Firmen Reiner SCT und Star Finanz sowie die "Initiative GeldKarte" bieten in der gemeinsamen "Sicherheitsoffensive 2007" einen "Cyberjack"-Kartenleser und die Software StarMoney 6.0 zu verbilligten Konditionen an. Kunden können dabei wahlweise einen Kartenleser der Sicherheitsklasse 2 für 69 Euro statt 114,50 Euro oder ein Gerät der Klasse 3 für 99 statt regulär 174,80 Euro erwerben. Die teurere Version bietet ein Display, mit dem sich die Signierung der richtigen Daten sicherstellen lassen soll.

HBCI ist das bis dato sicherste Verfahren für Online-Banking. Über das separate Display wird das Ausspähen von PIN und TAN beispielsweise durch Trojaner erschwert, die parallele Authentisierung der Chipkarte durch den Bankenserver macht HBCI zusätzlich noch sicherer. Obwohl bisher offiziell kein erfolgreicher Phishing-Fall für dieses Verfahren bekannt geworden ist, setzen nach Angaben des Anbieter-Trios lediglich acht Prozent aller Bankkunden auf den externen Chipkartenleser. Das herkömmliche Browser-Banking mit PIN- und TAN-Eingabe über die eigene Tastatur wird deutschlandweit hingegen von 88 Prozent der Online-Bankkunden genutzt. Im letzten Jahr wurden nach Angaben der Initiative hier in Deutschland 3500 Betrugsfälle registriert, bei denen Phisher die Daten der Anwender ausspionieren und anschließend die Konten abräumen konnten. (sh)