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Mario Monti untersucht Nintendo

02.05.2000
Verdacht auf Kartellbildung

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Kommission wirft Nintendo Co. und sieben seiner Distributoren vor, den europäischen Markt unter sich aufgeteilt und Preise künstlich hoch gehalten zu haben. Dies verkündete Kartellwächter Mario Monti am vergangenen Freitag. Demnach soll Nintendo jedem Händler ein bestimmtes nationales Territorium innerhalb der EU zugeteilt haben, in dem diese dessen Produkte vertreiben und inoffizielle andere Vertriebskanäle sowie Exporte verhindern sollten. Zu diesem Zweck soll der japanische Spielehersteller Ausfuhrbarrieren und -Kontrollen für die Einzel- und Großhandelskunden der Distributoren eingeführt haben. Gelingt es Nintendo sowie John Menzies, Linea, Nortec, Itochu, Concentra, Bergsala und CD Contact Data nicht, die Vorwürfe in dem seit 1995 laufenden Antitrust-Verfahren zu entkräften, droht dem japanischen Konzern eine Geldstrafe von bis zu zehn

Prozent des jährlichen Umsatzes. Der Hersteller verkauft Waren im Wert von rund vier Milliarden Euro pro Jahr, darunter den Kassenschlager "Game Boy".