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Marconi leidet weiter unter der Telco-Krise

23.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der britische TK-Ausrüster Marconi Plc. kommt angesichts der anhaltenden Investitionszurückhaltung seiner Kunden auf keinen grünen Zweig. Im Ende September abgeschlossenen Quartal gingen die Umsätze des mitten in einer umfangreichen Restrukturierung befindlichen Unternehmens im Kerngeschäft sequentiell um sechs und gegenüber dem Vorjahr gar um 40 Prozent auf umgerechnet 747,1 Millionen Dollar zurück. 2000 Stellen hatte das Unternehmen im Laufe des Quartals abgebaut, weitere 4000 Entlassungen sollen folgen und die Belegschaft auf dann 15.000 reduzieren.

In der Region EMEA und insbesondere in Großbritannien (dort sitzt mit British Telecom Marconis größter Kunde) habe sich das Geschäft mit 441,7 Millionen Dollar Umsatz stabilisiert, erklärte CEO Mike Parton. In den USA seien die Einnahmen gegenüber dem Vorquartal allerdings um sieben Prozent auf 220,1 Millionen Dollar gefallen. Der Auftragseingang belief sich auf gerade 587,4 Millionen Dollar. Im Bereich Netzequipment lag die Book-to-bill-ratio bei 0,9, im Servicebereich allerdings nur bei 0,6; gemittelt ergibt sich ein Wert von 0,8.

Immerhin: Seine Nettoverschuldung konnte Marconi im Laufe des Quartals um 170 Millionen auf 2,8 Milliarden Pfund reduzieren. Im August hatte das Unternehmen mit seinen Gläubigern einen Rettungsplan vereinbart, im Zuge dessen die Verbindlichkeiten in Eigenkapital umgewandelt und die Gesellschaft aufgelöst werden soll. Damit übernehmen die Geldgeber die Kontrolle bei Marconi; die Altaktionäre gehen dabei allerdings leer aus (Computerwoche online berichtete). (tc)