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Digitales Werkzeugmanagement ermöglicht intelligente IoT-Szenarien

MAPAL vernetzt Kunden und Lieferanten über SAP Cloud Platform

29.11.2016
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Der Hersteller von Präzisionswerkzeugen MAPAL vernetzt mit c-Com auf Basis von SAP Cloud Platform Kunden und Lieferanten. Dadurch lassen sich werkzeugbezogene Prozesse einfacher und transparenter gestalten sowie intelligente IoT-Szenarien realisieren. Die Beschaffungskosten sinken und die Instandhaltung wird optimiert.

Fräsen, drehen, bohren, reiben, schleifen, spanen: Die spanende Bearbeitung von Metallwerkstücken und faserverstärkten Kunststoffen beispielsweise in der Automobil- und Luftfahrtindustrie oder im Maschinen- und Anlagenbau verlangt höchste Genauigkeit. Die exakte Bearbeitung von Werkstücken ist unerlässlich, um die Qualität des Endprodukts zu gewährleisten, egal ob es sich dabei um ein Getriebe, einen Motor, Bremsen oder Fahrwerkskomponenten handelt.

Werkzeugdatenmanagement ist wenig effizient

Das wiederum erfordert hochpräzise Werkzeuge, maßgeschneiderte Sonderwerkzeuge sowie innovative Bearbeitungslösungen, wie sie die MAPAL Dr. Kress KG aus dem baden-württembergischen Aalen bietet. Das inhabergeführte, international agierende Unternehmen erzielte 2015 mit 4.800 Beschäftigten einen Umsatz von 540 Millionen Euro. Als "Technologiepartner des Kunden" kennt MAPAL dessen Anforderungen an die Werkzeuge genau und unterstützt ihn mit umfassenden Services vom Engineering über die Werkzeuglogistik, die Wartung und Instandhaltung bis hin zur Schulung der Mitarbeiter.

Dr. Jochen Kress, Mitglied der Geschäftsführung bei der MAPAL, Dr. Kress KG
Dr. Jochen Kress, Mitglied der Geschäftsführung bei der MAPAL, Dr. Kress KG
Foto: MAPAL Dr. Kress KG

Damit die Produktion effizient arbeiten kann, muss sich das richtige Werkzeug zur richtigen Zeit an der richtigen Maschine befinden und optimal eingestellt sein. Dies erfordert eine effiziente Verwaltung aller Werkzeuge und werkzeugbezogenen Daten. "Das stellt eine große Herausforderung für Fertigungsunternehmen dar, vor allem, wenn sie an mehreren Standorten produzieren. Doch daran hapert es noch", erläutert Dr. Jochen Kress, Mitglied der Geschäftsführung der MAPAL Dr. Kress KG. Hinzu kommt, dass Aufwand und Kosten für die Beschaffung von Werkzeuge in vielen Fällen unverhältnismäßig hoch sind, wenn man bedenkt, dass sie als C-Teile nur einen geringen Anteil des gesamten Einkaufsvolumens - in der Regel im einstelligen Prozentbereich - ausmachen.

Werkzeuge machen nur einen geringen Anteil des gesamten Einkaufsvolumens aus. Umso wichtiger ist eine effiziente Verwaltung aller Werkzeuge.
Werkzeuge machen nur einen geringen Anteil des gesamten Einkaufsvolumens aus. Umso wichtiger ist eine effiziente Verwaltung aller Werkzeuge.
Foto: MAPAL Dr. Kress KG

Kunden und Lieferanten digital vernetzen

Abhilfe schaffen will MAPAL hier mit der offenen Cloud-basierten Plattform c-Com, die auf der leistungsstarken, skalierbaren und sicheren Platform-as-a-Service-(PaaS)-Lösung SAP Cloud Platformbasiert und in enger Zusammenarbeit mit SAP entstanden ist. Ganz im Sinne von Industrie 4.0 können sich Kunde und Lieferant via c-Com digital vernetzen und werkzeugbezogene Daten auf der Grundlage klar definierter Regeln und Zugriffsrechte gemeinsam pflegen und nutzen. "Mit dieser voraussetzungslosen Digitalisierung", so Dr. Jochen Kress, "wird das Konzept der Sharing Economy auf das Werkzeugdatenmanagement übertragen."

Die offene Plattform führt alle Informationen zu einem Werkzeug, also seine Stamm-, Bewegungs-, Prozess- und Bestandsdaten, zentral auf einer SAP-HANA-Datenbank in der Cloud zusammen. Sie können so über den gesamten Lebenszyklus einheitlich und in hoher Qualität verwaltet und stets aktuell gehalten werden. Da die Endanwender beim Kunden wie auch beim Lieferanten, etwa im Einkauf und in der Fertigungsdisposition, mit denselben Daten arbeiten, entsteht eine bisher nie da gewesene Transparenz, die sich auf vielfältige Weise geschäftlich nutzen lässt und echten Mehrwert verspricht.

Einkaufsprozesse und Bestand optimieren

Der Einkauf kann mit c-Com die Beschaffung von Werkzeugen, aber auch anderer C-Teile nun standortübergreifend harmonisiert und somit auch kosteneffizienter durchführen. Zum Vergleich: Beim Einsatz einer herkömmlichen Einkaufsplattform müssen die werkzeugbezogenen Daten mehrfach angelegt und gepflegt werden, da Kunde und Lieferant sie jeweils in einem eigenen ERP-System verwalten. Aktualisiert einer der beiden seine Daten, der andere dagegen nicht, arbeiten die Partner mit unterschiedlichen Daten, und es kommt zu Missverständnissen, die Verwirrung stiften und sich unter Umständen nur mühsam durch Nachfrage per Telefon oder E-Mail aufklären lassen.

c-COM bietet Kunden und Lieferanten eine Plattform, um sich im Sinne von Industrie 4.0 zu vernetzen.
c-COM bietet Kunden und Lieferanten eine Plattform, um sich im Sinne von Industrie 4.0 zu vernetzen.
Foto: MAPAL Dr. Kress KG