Systemhaus soll den Bereich Fertigungsautomation verstärken

Mannesmann erwirbt Mehrheit an Procad

10.04.1987

VILLINGEN (CW)-Einen neuen Schachzug startet Mannesmann: Über die Mannesmann-Kienzle GmbH hält der Konzern jetzt die Mehrheit an der Karlsruher Procad GmbH Rechnerunterstützte Konstruktionssysteme.

Nachdem Mannesmann bereits durch die Übernahme der PCS Computer Systeme, München, im vergangenen Jahr in den Besitz von 20 Prozent der Procad-Anteile gekommen war, angelte sich der Konzern nunmehr weitere 47,75 Prozent. Angeboten hatten ihre Anteile in Höhe von 42,25 Prozent die International Venture Capital Partners SA Holding in Luxemburg und die TIG Technologie-Investitions GmbH & Co. KG in Berlin. Die restlichen 5,5 Prozent stammen aus einem noch nicht ausgegebenen Geschäftsanteil. Dem Kauf zustimmen müssen noch das Berliner Bundeskartellamt sowie der Aufsichtsrat von Mannesmann-Kienzle.

Die vor zwei Jahren gegründete Procad ist ein Systemhaus, das CAD/ CAM-Systeme auf Basis der 32-Bit-Unix-Rechner der Mannesmann-Tochter PCS entwickelt und vertreibt. Eng zusammen arbeiten die Karlsruher auch mit verschiedenen PPS-Anbietern. Für das am 31. März beendete Geschäftsjahr 1986/87 wird das Unternehmen einen Umsatz von rund zehn Millionen Mark verzeichnen können.

Mannesmann erhofft sich von dem Engagement bei Procad eine Verstärkung der bisherigen Aktivitäten im Bereich Fertigungsautomation. Innerhalb des Konzerns soll Procad die Rolle eines eigenständigen Kompetenzzentrums für CAD/CAM-Systeme übernehmen.