Alltag in Fun Factories

Mann der ersten Stunde

22.02.2000

Jens Hetmanek (30) gehört trotz seines noch vergleichsweise jungen Alters schon zum alten Eisen bei Digital Advertising (DA). Vor sechs Jahren begann er dort als Programmierer - in einer Zeit, als das eben erst gegründete Unternehmen seine ersten Gehversuche als Softwarehaus (Spezialgebiet: Entwicklung von Bildschirmschonern) unternahm. Heute ist Hetmanek so etwas wie die graue Eminenz der Technik - eine Kombination aus Entwicklungschef und Serviceverantwortlicher. Konkret ist er für das Thema Web-Hosting, also die Installation und den Betrieb von Web-Servern für Kunden sowie für die Weiterentwicklung des DA-Produktflaggschiffs "Netproducts", einem sogenannten Content-Management-System, zuständig. Mehr als 15 festangestellte Mitarbeiter sind ihm unterstellt.

Bis heute hat der graduierte Diplomingenieur für Automatisierungstechnik den Entschluss nicht bereut, seine Karriere bei einem Startup zu beginnen. Diverse Praktika bei Siemens in der Systementwicklung hätten ihm gezeigt, dass man in einem Großkonzern "nur von einer Richtung in die andere geschoben wird". Bei DA hingegen hatte er von Beginn an die Möglichkeit, "auch als Hochschulabsolvent mein eigenes Betätigungsfeld zu gestalten". Nach wie vor schätzt er vor allem die kurzen Wege zur Geschäftsleitung, zum Vorstand. In seiner jetzigen Funktion ist er bei allen strategischen Meetings dabei, sein Wort hat Gewicht. Weitere Ziele? Siehe Kollegin Heather (die Company "weiter nach vorne bringen"). Persönliche Perspektive? Aufrücken in das oberste Führungsgremium als Technikvorstand, vielleicht, warum nicht? Geld? Es stimmt. Stock Options? Waren zum Zeitpunkt des Einstiegs bei DA kein Thema. Jetzt nimmt man sie natürlich "wohlwollend in Kauf". Dennoch sei das

Geschehen an der Börse kein den Tagesablauf beherrschendes Thema. Schließlich habe man, so Hetmanek, schnell eines gelernt: "Die Entwicklung des Aktienkurses hat wenig bis nichts mit der täglichen Arbeit für den Kunden zu tun."