Mandriva Linux 2007 Spring Powerpack

27.06.2007
Von Thomas Hümmler und Stephan Lamprecht
Mandriva Linux zählt zu den Klassikern unter den Linux-Distributionen. Die Boxversion kommt mit Handbuch und hat alle wichtigen Programme an Bord.

Nach Einlegen und Booten von der DVD erscheint ein grafischer und übersichtlicher Bootmanager, der schnell zum eigentlichen Installationsprogramm führt. Das Setup ist sehr übersichtlich strukturiert und sollte auch für Einsteiger keine unüberwindliche Hürde darstellen. Eine Besonderheit dürfte die Auswahl der vom Nutzer gewünschten Sicherheitsstufe sein, die vom Client bis zum Server reicht. Nach der Partitionierung muss man die gewünschten Softwarepakete wählen. Angeboten werden die Grundtypen Arbeitsplatzrechner und Server, aus denen wiederum einzelne Einsatzgebiete selektiert werden können, etwa „Bürorechner“, „Entwicklung“ oder „Web-Server“. Kombinationen sind möglich.

Während der Installation kam es bei uns immer wieder zu Lesefehlern, die wir teilweise nur ignorieren konnten. So hatten wir letztendlich unvollständige Pakete auf dem Rechner. Möglicherweise lag das aber an der Qualität der Double-Layer-DVD, auf der unsere Testversion enthalten war.

Als Desktop-Systeme stehen KDE, Gnome und Ice WM zur Verfügung. Im Unterschied zur kostenlosen und freien Mandriva-Variante gehören bei der Boxversion auch ein umfangreiches Handbuch und 90-tägiger Support dazu. Die Powerpack-Variante enthält darüber hinaus auch Herstellertreiber und Komponenten, die man sonst erst herunterladen und nachinstallieren müsste. Netzwerkzugriffe, Druckerinstallation und Konfiguration der Hardware lassen sich in einem sehr übersichtlichen Kontrollzentrum erledigen. Hier konnten wir auch die in unseren beiden Testrechnern verbauten WLAN-Komponenten in Betrieb nehmen - unter Linux leider immer noch keine Selbstverständlichkeit.

Bei der rasanten Entwicklung in der Open Source-Szene ist es fast normal, dass die ausgelieferten Programme einer Distribution bereits veraltet beim Anwender eintreffen. Wer auf dem neuesten Stand sein will, kommt um Software-Updates nicht herum. Ausgeliefert werden unter anderem Open Office 2.1, Firefox 2.0 und Thunderbird 2.0. Das Softwareangebot ist ausgewogen und enthält alle wichtigen Anwendungen. Vom Hersteller besonders ausgelobt werden die Google Programme Earth und Picasa, die aber auch direkt bei Google online angeboten werden. Fortgeschrittene Anwender kommen durch nachträgliche Downloads und Installationen preiswerter zu ihrem System.

Fazit: Mandriva ist eine ausgewogene Distribution gelungen. Installation und Konfiguration des Systems sind auch für Einsteiger geeignet.

Alternative: Die Boxversion von Open Suse mit ähnlichem Ansatz und Programmangebot ( www.opensuse.de )

BEWERTUNG

Leistung (50%): Note 2,0
Bedienung (35%): Note 2,0
Dokumentation (5%): Note 2,0
Installation/De-Installation (5%): Note 2,0
Systemanforderungen (5%): Note 2,0

GESAMTNOTE: 2,0

Anbieter:

Mandriva

Weblink:

www.mandriva.de

Preis:

ab 49 Euro

Betriebssysteme:

Linux

Plattenplatz:

2 bis 4 Gigabyte