Zeit- und Kostenargument im Vordergrund

Manager reisen häufiger mit Billig-Airline und Bahn

17.10.2008
Von pte pte
Das Bild von feudal reisenden Managern ist überholt, Kostenfaktoren bestimmen zunehmend die Reisegewohnheit der Führungskräfte.

Zu diesem Schluss kommt Fritz Josef, Geschäftsführer des Marktforschungsunternehmens Triconsult, in einer Erhebung, die vom Wirtschaftsforum der Führungskräfte in Auftrag gegeben wurde. Es ist eine klare Tendenz in Richtung Billig-Airlines sowie zum Auto zu erkennen, erläutert Josef im Gespräch mit pressetext.

Selbst Manager bleiben laut einer aktuellen Studie immer öfter am Boden.
Selbst Manager bleiben laut einer aktuellen Studie immer öfter am Boden.
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Das Flugzeug ist für den Großteil weiterhin das bevorzugte Transportmittel, wenn auch bereits ein Trend zur Bahn zu erkennen ist - diese nutzen immerhin schon acht Prozent der Manager für ihre Reisen. Mit einem verstärkten Umweltbewusstsein in der Führungsebene hat dieser Trend jedoch nur bedingt zu tun. Zwar wird die Umweltfreundlichkeit von bahnfahrenden Managern als einer der Gründe genannt. Stärkstes Argument für die Schiene ist jedoch der Umstand, dass in den Business-Abteilen bequem gearbeitet werden kann. "Bestimmend ist auch hierbei der Faktor Zeit, der produktiv genutzt werden kann", erläutert Josef. Der Umweltgedanke trete auch zugunsten eine möglichst kurzen Reisezeit in den Hintergrund.

Insgesamt verbringen die befragten Manager knapp 80 Tage pro Jahr auf Dienstreisen, an 33 Tage davon führt die Reise in das Ausland. "Im Vergleich mit den Zahlen des Vorjahres sind die Auslandsreisen im Schnitt um einen Tag weniger geworden. Das lässt sich vor allem damit begründen, dass viele Ost-Töchter mittlerweile eigenständiger arbeiten und die Präsenz der Manager nicht mehr so häufig notwendig ist", erläutert Roland Graf, Generalsekretär des WdF, im Gespräch mit pressetext. Dennoch seien Face-to-Face-Treffen für Manager unerlässlich. Selbst Videokonferenzen könnten persönliche Verhandlungen nicht vollständig ersetzen.

Das Flugzeug ist für die Reisetätigkeit vor allem ins Ausland nach wie vor die erste Wahl. Das Kostenbewusstsein lässt sich hier auch an den gebuchten Tickets erkennen. 67 Prozent der Befragten reisen zumindest gelegentlich mit Low-Cost-Airlines. In der Serviceklasse begnügen sich die österreichischen Führungskräfte zunehmend auch mit der Holzklasse. "First- und Business-Class werden immer öfter zugunsten der Economy verlassen", sagt Graf. Rund die Hälfte der Befragten nimmt bei Interkontinentalflügen bereits in der Touristenklasse Platz. Nur ein Drittel möchte auf die Annehmlichkeiten der Business-Class nicht verzichten. (pte)