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Manager-Exodus bei Lotus

17.04.2000
Doch Eingliederung in IBM?

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Einen schweren Schlag musste am vergangenen Freitag IBMs Softwaretochter Lotus Development hinnehmen: Mit Entwicklungschef John Throckmorton, Vertriebschef Mike Laginski und James Fieger, Executive Vice President of Sales, gaben drei Top-Manager des Unternehmens ihren Rücktritt bekannt. Alle drei waren bereits vor der Übernahme durch Big Blue bei Lotus beschäftigt. Ihr Abgang heizt erneut Spekulationen an, IBM wolle Lotus als eigenständige Marke verschwinden lassen und das Softwaregeschäft in die eigenen Aktivitäten eingliedern (CW Infonet berichtete). Lotus-Sprecher Bryan Simmons bestritt zwar gegenüber "Computergram" einen Zusammenhang zwischen diesen Gerüchten und den aktuellen Rücktritt, erklärte

aber gleichzeitig: "Wir sind zunehmend ein Unternehmen und eine Mannschaft."

Die Nachfolge der drei Abgänger ist teilweise bereits geklärt. Jeanette Horan, bislang Nummer Zwei hinter Throckmorton, übernimmt interimsweise dessen Verantwortung, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist. An Stelle von Fieger tritt Pierre van Beneden, zuvor Chef von Lotus EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) und jüngst von IBM für die gleiche Region zum Software-Vertriebschef befördert.