Eine spannende Diskussion läuft in unserer Xing-Gruppe "CW-Leser" zum Thema: Wie viel IT-Know-how brauchen Business-Manager? Dass CIOs Ahnung vom Business haben müssen, ist selbstverständlich. Aber wie verhält es sich umgekehrt? "Manager müssen genauso viel von IT verstehen wie vom Rechnungswesen, Marketing oder Logistik – nämlich Grundsätzliches und nicht mehr", postuliert ein Teilnehmer.

Ein Überblickswissen wird aber kaum reichen. Dafür sorgt die Allgegenwart des Internets. Immer mehr Menschen führen heute ein virtuelles Leben parallel zu ihrem realen. Der Mobile-Trend wird diese Entwicklung noch massiv verstärken. Wer ein Unternehmen führen will, muss eine Vorstellung davon haben, welche Rolle es in dieser virtuellen Welt spielen soll. Diese Aufgabe einfach an einzelne Ressorts oder Abteilungen zu delegieren ist zu riskant. Es geht hier nicht nur um Marketing oder Vertrieb, es geht um Unternehmenssteuerung und Visionen.

Viele Menschen bewegen sich im Web wie in ihrem zweiten Zuhause. Sie kommunizieren via Facebook und Twitter, wickeln Transaktionen ab und handeln mit virtuellen oder realen Produkten. Die Entwicklung steht noch immer am Anfang. Wir ahnen gerade erst, welche Möglichkeiten beispielsweise mobile standortbezogene Dienste – Location based Services – bieten werden. Wer ein Unternehmen lenkt, sollte sich dafür interessieren.

Kommt die Rede auf Geschäftsprozesse, drängt sich das Thema "Internet der Dinge" auf. Es geht um Machine-to-Machine-Kommunikation, also den automatisierten Informationsaustausch unter Maschinen, Fahrzeugen, Containern etc. Ein Manager, der davon nie gehört hat, kennt die Effizienzpotenziale nicht, die hier möglicherweise verborgen sind.

Auch der viel zitierte "War of Talents" wird von denen gewonnen, die verstehen, wie Digital Natives ticken, und für entsprechende Arbeitsbedingungen sorgen. Ein Unternehmen mit einem IT-affinen Topmanagement, das die Enterprise-2.0-Ideen versteht und lebt, dürfte künftig auch in dieser Hinsicht besser aufgestellt sein als die Konkurrenz.