Mammutkonsolidierung gegen Krise

15.09.2005
Von Katharina Friedmann

Kommerzielle Aspekte waren bei der Provider-Wahl allerdings nicht minder ausschlaggebend: Laut Ganswindt liegt das maximale Einsparpotenzial für große, von den etablierten Reservierungssystemen stark abhängige Carrier primär in den Synergien zwischen der künftigen Plattform und dem Reservierungsanteil dieses Systems.

Leer soll die LHS allerdings nicht ausgehen: So will die Lufthansa, die demnächst als erstes Star-Alliance-Mitglied Modul für Modul auf die neue Plattform umsteigen wird, den Großteil der anstehenden Migrationsarbeiten an ihre IT-Tochter vergeben. Die dabei gesammelten Erfahrungen könnten dem IT-Dienstleister darüber hinaus ein attraktives Folgegeschäft bei anderen Star-Alliance-Mitgliedern eröffnen, gibt sich Ganswindt zuversichtlich. Des Weiteren plane die Fluggesellschaft, im Rahmen des umfangreichen Konsolidierungsprojekts den Betrieb ihrer sämtlichen 520 Client-Server an LHS auszulagern.

Hoher Aufwand für die Allianz

Die Verwirklichung des Konzepts bedeutet für die einzelnen Fluggesellschaften der Star Alliance einen ernormen Logistikaufwand. Da es laut Ganswindt nach der Einführung der gemeinsamen Plattform auch weiterhin individuell von den Airlines betriebene Systeme geben wird, gilt es für die Partner, im Zuge des hauseigenen Migrationsprojekts mehrere hundert Datenschnittstellen anzupassen und zu synchronisieren. Bei der Lufthansa beispielsweise ist derzeit ein Team von sechs Mitarbeitern damit beschäftigt, Anzahl und Art der Schnittstellen zu eruieren, die von dieser Migration betroffen wären. "Für uns bedeutet das, dass wir in Summe rund 250 Datenschnittstellen zwischen Systemen anpassen müssen", so Ganswindt. Darüber hinaus seien die weiterhin betriebenen Systeme selbst sowie während der Projektlaufzeit neu implementierte Softwareapplikationen mit dem CITP-Projekt zu synchronisieren.

LH fungiert als CITP-Pionier