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Mammut-Prozess gegen Telekom dauert länger als erwartet

12.03.2007
Der Mammut-Prozesses wegen Schadenersatzforderungen gegen die Deutsche Telekom wird einem Zeitungsbericht zufolge deutlich länger dauern als erwartet.

Es sei sogar zweifelhaft, ob das Oberlandesgericht Frankfurt (OLG) noch in diesem Jahr in der Sache verhandelt, schrieb die "Süddeutsche Zeitung" ohne Nennung von Quellen. Derzeit sei noch kein Termin festgesetzt worden, sagte ein Sprecher des Gerichts der Zeitung

Das Verfahren ist dort seit vergangenem Sommer anhängig. Der Grund für die Verzögerung liege allerdings nicht beim OLG, sondern beim Landgericht (LG), betonte der Sprecher. Der dort zuständige Richter müsse erst alle anhängigen Klagen aussetzen, bevor das OLG sich der Sache annehmen könne. In dem Prozess, der 2004 vor dem LG Frankfurt begonnen hat, verlangen 17.000 Anleger in 2500 Klagen von der Deutschen Telekom Schadensersatz wegen angeblich falscher Börsenprospekte.

Im Sommer vergangenen Jahres hatte der Vorsitzende Richter am LG, Meinrad Wösthoff, dem übergeordneten OLG auf 193 Seiten sämtliche Streitpunkte aufgelistet, die die dortigen Richter per Musterverfahren verbindlich entscheiden sollten. Solche Verfahren, in denen ein Kläger stellvertretend für viele eine strittige Frage klären lässt, sind erst seit kurzem möglich. Die dem OLG vorgelegten Streitpunkte betrafen die Vorwürfe der Anleger zur dritten Platzierung von Telekom-Aktien im Jahr 2000. (dpa/tc)