Auch neuer Firmenname ist geplant

Malade Philips sortiert die PC- und Chip-Aktivitäten

12.04.1991

EINDHOVEN (CW/vwd) Beim niederländischen Philips-Konzern folgt derzeit eine Umstrukturierung der anderen. Nachdem zum 1. März die PC-Vertriebsstrategie in Deutschland geändert wurde, steht nun auch eine Neugliederung des hiesigen Bauelemente-Sektors an. Darüber hinaus plant der kränkelnde Elektronikriese einen neuen Firmennamen und eine Ausgliederung der Datenkommunikation.

Im PC-Bereich ist es hierzulande künftig die Consumer-Electronics-Division - und nicht wie bislang die Siegener Philips Kommunikations Industrie AG (PKI) -, die professionelle PCs ausschließlich über den Fachhandel vermarktet. Dazu zählen Personal Computer der 286er- bis hin zu 486er Kategorie, Notebook-PCs, Peripherie, Vernetzungsprodukte sowie horizontale kommerzielle Software.

Bereits vorher hatte der Bereich Consumer Electronics Monitore über den Fachhandel vertrieben. Den Umsatz damit bezifferte die deutsche Gesellschaft auf 50 Millionen Mark im vergangenen Jahr. Wie von der Philips GmbH in Hamburg verlautete, wird die Siegener PKI weiterhin vertikale Branchenlösungen für Banken, die öffentliche Verwaltung und die Industrie direkt vertreiben und dafür den Support leisten.

Umorganisationen gibt es es auch im Baulemente-Sektor bei der Philips GmbH: Zum 1. April wurde der bisherige Unternehmensbereich Philips Components Hamburg in die beiden Bereiche Philips Semiconductors und Philips Components aufteilt. Dabei soll die Sparte Semiconductors unter der Leitung von Walter Conrads (46), zuletzt Leiter des Geschäftsbereiches Mikroelektronik, für alle integrierten Schaltungen und diskreten Halbleiter-Bauelemente verantwortlich sein.

Die neuorganisierte Sparte Components wiederum wurde unter der Leitung von Joachim Wichert (46), zuletzt Leiter des Geschäftsbereiches Diskrete Bauelemente, die Zuständigkeit für Bildröhren, passive Bauelemente, magnetische Produkte sowie Flüssigkristallanzeigen übertragen. Manfred Schmidt, Leiter des bisherigen Gesamtbereiches Components, wird sich in den kommenden Monaten auf seine Aufgabe als neuer Vorstandsvorsitzender der Philips GmbH vorbereiten. Zum 1. Oktober 1991 soll er die Nachfolge von Cornelius Bossers antreten.

Eine neue Zugehörigkeit im Philips-Konzern hat zudem der Bereich Datenkommunikation erhalten. Wie aus Eindhoven verlautete, soll die Sparte fortan unter der neuen Dachholding Philips Communications & Processing Services agieren und über Tochtergesellschaften in 15 Ländern verfügen - darunter Frankreich, Deutschland, USA, Brasilien und Australien. Die Holding soll jedoch vollständig in der Hand der Grupppe bleiben.

Last, but not least wollen sich die Niederländer bald mit einem neuen Namen versuchen. Aus den Philips Gloeilampenfabrieken NV soll im Mai die Philips Electronics NV werden.