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Mal wieder Spekulationen um Übernahme von Borland durch Microsoft

13.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Aktie von Borland stieg gestern um gut sechs Prozent aud 12,31 Dollar; 1,8 Millionen Papiere wurden gehandelt. Grund waren Gerüchte, Microsoft sei an einer Übernahme interessiert. Borland hatte sich unlängst durch die Übernahme von unter anderem Togethersoft verstärkt, einem Wettbewerber der gerade von IBM geschluckten Rational Software. Nach der Übernahme durch Big Blue schossen Spekukationen ins Kraut, ob Rational als Teil von IBM seine bisherige Neutralität zwischen J2EE und Microsoft/.Net beibehalten werde.

"Der Togethersoft-Teil wäre für Microsoft am attraktivsten und würde ihnen einen echten Einstieg in den Modelling-Markt ermöglichen statt nur Catch-up zu spielen", kommentiert Stephen O'Grady von RedMonk. "Außerdem bekämen sie einige ausgefuchste Entwicklungs-Tool-Funktionalität." "Es gab nie einen Standalone-Tool-Anbieter, der wirklich erfolgreich war. Es findet eine schleichende Konsolidierung statt", erklärte dazu Forrester-Analyst Joshua Walker, der kürzlich in einer Research Note prognostiziert hatte, ein große Anbieter von Appliation Servern werde Borland schlucken.

Außerdem kursierten gestern Gerüchte, Microsoft wolle IBM mit einem höhreren Gegenangebot für Rational ausbooten. Angeheizt wurden diese unter anderem durch eine Pflichtveröffentlichung von Rational bei der US-Börsenaufsicht. Darin steht zu lesen, dass die Firma während der Verhandlungen mit IBM mehrfach von einem zweiten Kaufinteressenten - in dem Filing anonym als "Company A" bezeichnet - kontaktiert wurde. Microsoft verwehrte sich allerdings gegen Spekulationen in diesem Bereich. "Computerwire" zitiert einen Redmonder Insider mit der Aussage, Microsoft arbeite ganz sicher nicht an einem höheren Gebot für Rational. Die Gerüchte um Borland wollte der Softwarekonzern offiziell nicht kommentieren. (tc)