Mainframe-Umsaetze gesunken Lotus-Uebernahme beschert IBM rote Zahlen im dritten Quartal

27.10.1995

NEW YORK (CW) - Mit 538 Millionen Dollar steht Big Blue am Ende des dritten Quartals im Minus. Ohne die aus dem Lotus-Deal resultierende Belastung in Hoehe von 1,8 Milliarden Dollar haette der Berichtszeitraum trotz enttaeuschender Hardwareverkaeufe positiv abgeschlossen werden koennen.

Der Umsatz von Big Blue belief sich auf 16,8 Milliarden Dollar, ein Plus von 8,6 Prozent gegenueber dem dritten Quartal des Vorjahres. Ohne die Belastung durch die Lotus-Akquisition haette der Gewinn 1,3 Milliarden Dollar betragen, 83,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als 710 Millionen Dollar verdient wurden.

"Die Hardwareverkaeufe waren enttaeuschend", erklaerte IBM-Boss Louis Gerstner. Als Ursache nannte er "Unausgewogenheiten" in der Verfuegbarkeit von S/390-Rechnern und High-end-Massenspeichern.

Die Mainframe-Umsaetze seien aufgrund von Preissenkungen und Lieferproblemen gesunken. Auch im AS/400-Sektor musste der Hersteller Einbussen hinnehmen, die auf die Umstellung der Produktlinie zurueckgefuehrt werden. Gegenueber der vergleichbaren Vorjahresperiode zulegen konnte man mit RS/6000- und PC-Systemen. Ebenfalls stark gewachsen seien die Sektoren Service- und OEM- Business.

In den ersten neun Monaten 1994 erzielte IBM einen Gewinn von 2,5 (Vorjahreszeitraum 1,8) Milliarden Dollar. Der Umsatz belaeuft sich auf 50 (43,85) Milliarden Dollar.

Ausserdem kuendigte Big Blue fuer das vierte Quartal eine weitere ausserordentliche Belastung in Hoehe von 800 Millionen Dollar an. Notwendig sei diese Rueckstellung, um den geplanten "begrenzten" Stellenabbau zu finanzieren und andere kostenreduzierende Massnahmen in die Wege zu leiten. Welche Geschaeftsbereiche Mitarbeiter entlassen muessen, wurde nicht spezifiziert.