Grafikboard mit 100-MIPS und 60 MFLOPS:

Mainframe-Power für PCs

02.06.1989

STARNBERG (CW) - Aus einem PC mit 386-Prozessor eine Workstation mit Mainframe-Power zu machen, ermöglicht das Graphicboard "Fire" von der Spea Software AG. Durch diese Entwicklung hoffen die Starnberger den Markt der 3D-Workstations erheblich zu verändern.

Daß mit dem Fire-Board eine hundertprozentige Softwareemulation der Workstation Iris 4D von Silicon Graphics möglich ist, versicherte der Spea-Vorstandsvorsitzende Ulrich Seng. Das Herz der Karte ist Intels jüngster Hochleistungs-Grafikprozessor i860.

Die Angaben zur Rechengeschwindigkeit des Fire-Boards decken sich exakt mit den Werten des Intel-Prozessors i860: 100 Millionen Instruktionen (MIPS) und 60 Megaflops pro Sekunde. Die Auflösung maximal 1280 mal 1024 Bildpunkte - bei 8,16 oder 24 Bit pro Pixel.

Der Mikroprozessor des VGA-kompatiblen Boards ist über einen 128-Bit-Bus mit dem Hauptspeicher und über einen 64-Bit-Bus mit einem Video-RAM verbunden. Der Hauptspeicher kann wahlweise mit einer Kapazität von 4 bis 32 Megabyte und das Video-Memory mit 2 bis 16 Megabyte ausgestattet werden. Mit einer RAM-Kapazität von 32-Megabyte ist das Fire-Board neben dem Betriebssystem MS-DOS auch unter Unix lauffähig.

Die für die Grafikplatinen der Gallery-Reihe zur Verfügung stehenden Grafiktreiber können laut Spea ohne Änderungen für die neuen Karten verwendet werden. 3D-Server-Softwarepakete, die sowohl unter MS-DOS als auch unter Unix laufen, befinden sich zur Zeit in Entwicklung. Die Programme sollen zu einer Teilmenge der Schnittstelle Iris von Silicon Graphics kompatibel sein. Ende dieses Jahres beabsichtigt man auch Interfaces für Phigs + und PEX anzubieten.

Die Auslieferung der Server- und Entwicklungssoftware für MS-DOS- und Unix-Applikationen beginnt ab September und erfolgt nur an OEMs und VARs. Der Preis für das Graphicboard Fire beträgt in der Minimalkonfiguration etwa 20 000 Mark. Für ein Entwicklungssystem kommen rund 40 000 Mark hinzu.