Ablösung der BS/2000-Welt

Mainframe-Migration spart 72 Prozent der Betriebskosten

07.09.2009
Von Martin Ortgies

Die größten Herausforderungen

Die Vielzahl der Anforderungen war das größte Problem bei der Ablösung des Mainframe. Denn alle Schichten der bisherigen Großrechnerwelt mussten gleichzeitig neu entwickelt, umgestellt, migriert oder angepasst werden. Eine grundlegende Schwierigkeit bestand darin, zunächst die mit dem Projekt verbundenen erheblichen Risiken zu identifizieren. Deren gab es eine ganze Menge. Denn auf dem Mainframe der Soka-Bau wurden rechnungswesenrelevante Systeme betrieben, "die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, der Bafin also, kontrolliert werden", beschreibt Projektleiter Facca die Ausgangssituation.

Zehn zentrale Projekt-Aufgaben bei der Migration

1. Hardware (Unix-Server statt BS2000-Großrechner)

2. Betriebssystem (Unix statt BS2000)

3. Systemsoftware (Software für Unix statt für BS2000)

4. System-Datenbanken (Migration Adabas-Unix statt -BS2000)

5. Anwendungs-Datenbanken (Migration und Bereinigung Adabas-Unix statt BS2000)

6. Batch-Skripte (Shell-Skripte statt JCL)

7. Batch-Steuerung (UC4 statt NOP)

8. Druckverfahren (M/Text statt BS2000-Druck)

9. Menü (Direktzugang statt OMNIS-Menü)

10. Benutzeroberfläche (LogWeb-Unix statt Log-TE)

Um die Risiken beherrschbar zu machen, wurden in einer Vorstudie die zehn wesentlichen Problemfelder definiert . Für diese leiteten die Projektverantwortlichen dann passende Lösungsstrategien ab (siehe Kasten "Zehn zentrale Projekt-Aufgaben"). Bei jedem dieser Teil-Projekte galt es, zahlreiche Stolperfallen zu überwinden.