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Madge will sich ein neues Standbein schaffen

05.05.1999
Vom Token-Ring-Anbieter zum Netzdienstleister?

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der angeschlagene Hersteller Madge Networks sucht nach einem Ausweg aus der Unternehmenskrise. Neben seinem klassischen Token-Ring-Geschäft will sich der Anbieter künftig mit verwalteten Netzservices profilieren. Madge will mit seinen "Managed Network Services" Großunternehmen mit mehreren Niederlassungen und multinational operierende Firmen ansprechen. Das Angebot reicht von Sprachdiensten über Datenservices bis hin zum Web-Hosting. Basis des neuen Geschäftszweiges ist "Madgenet", ein 30 Länder verbindendes Netz auf Basis des Asynchronous Transfer Mode (ATM), das Madge zuletzt durch die Akquisition von Gains International Ltd. im Februar dieses Jahres ausgebaut hatte. In Deutschland existieren drei Points of Presence (PoPs).

Robert Madge, Chairman und Chief Executive Officer (CEO), erhofft sich von dem neuen Sektor ein jährliches Wachstum um 100 Prozent. "Unser Plan ist ambitioniert, aber realisierbar“, meint der Madge-Boß, der seine Kunden vor allem durch ein leistungsfähiges Netz und einen guten Rund-um-die-Uhr-Service für sich gewinnen will. Bedeutet dies das Aus für Madges Token-Ring-Angebot? Der CEO streitet dies ab. Die neuen Netzservices sollen das gegenwärtige Angebot ergänzen, nicht ersetzen. Madge räumt jedoch ein, daß das bisherige Hauptgeschäftsfeld seines Unternehmens nur noch ein "bescheidenes Wachstum" aufweist.