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Machtkampf bei Mobilcom

08.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Gerangel um die die Vorstandspositionen beim Mobilfunkanbieter Mobilcom hat sich der Großaktionär France Télécom eingeschaltet. Wie das "Handelsblatt" berichtet, drohen die Franzosen, ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachzukommen, sollte der ehemalige Vorstand Gerhard Schmid oder dessen Ehefrau eine leitende Position innerhalb der Mobilcom-Gruppe erhalten. Dem Bericht zufolge bemüht sich Schmid darum, den Aufsichtsrat des Unternehmens dazu zu bewegen, den Freenet-Vorstandschef Eckhard Spoerr in den Mobilcom-Vorstand zu versetzen. Dieser wiederum soll Schmid die Rückkehr in das Unternehmen ermöglichen. Daneben dürften den Gründer von Mobilcom noch andere Sorgen plagen. Wie aus der Einladung zur Hauptversammlung hervorgeht, verlangt das Unternehmen von Schmid bis Ende März die Rückzahlung von 71 Millionen

Euro. Sollte dies nicht geschehen, müsste ein Teil der Summe über den Verkauf von 3,6 Millionen Mobilcom-Aktien der Familie Schmid, die treuhänderisch von Helmut Thoma verwaltet werden, beschafft werden. Die Forderung wird mit einem ominösen Aktien-Optionsprogramm aus dem vergangenen Jahr begründet. Schmid hatte dem Unternehmen seiner Frau, der Millenium AG, 71 Millionen Euro überwiesen, damit diese ein Optionsprogramm für Mobilcom-Mitarbeiter auflegt. Das Geschäft kam jedoch nicht zustande, da der Aufsichtsrat die Rechtmäßigkeit des Vorgangs bezweifelte. Thorsten Grenz, damals Finanzvorstand von Mobilcom, sei nicht korrekt informiert worden. (rs)