Mac-Programme sollen unter OS/2 laufen IBM dementiert Geruechte ueber Software-Entwicklung mit Apple

02.12.1994

MUENCHEN (CW) - Auf der DV-Messe Comdex in Las Vegas dementierte IBM Geruechte ueber weitere gemeinsame Projekte mit Apple neben der Power-PC Reference Platform (Prep). "Bei IBM gibt es keine Plaene, zusammen mit Apple ein Betriebssystem fuer Rechner mit Power-PC- Prozessor zu entwickeln", stellte John Thompson, Senior Vice- President bei Big Blue, klar.

Falsch sei auch, dass IBM Eins-zu-eins-Kopien von Apples Power-Macs bauen und mit dem Mac-OS ausliefern werde, ergaenzte Richard Thomain, Chef von IBMs PC-Abteilung, gegenueber "Dow Jones & Co.": "Ich glaube nicht, dass IBM-Kunden sich dafuer interessieren wuerden. Doch endgueltig entschieden ist das Thema noch nicht - wenn wir das Mac-Betriebssystem lizenzieren, werden wir es nach unseren Wuenschen veraendern."

In puncto Prep-Software oder genauer -Betriebssysteme naehern sich Apple und IBM nur millimeterweise. Thomain erklaerte, dass IBM einen Weg suche, um Mac-Software auf IBM-PCs mit Power-PC-CPU laufen zu lassen. Wunschvorstellung ist dabei wahrscheinlich, dass Apple das Mac-Betriebssystem weniger abhaengig von der Hardware des PCs macht. Dann waere es ein leichtes, seinen Kern auf den Power-PC zu uebertragen.

Einig sind sich Apple und IBM wohl nur in Sachen Prep: Zusammen mit Motorola, dem Dritten im Bunde, wird man bis Mitte naechsten Jahres festlegen, wie ein Rechner mit Power-PC-Prozessor konstruiert sein sollte. Ob und wer diesen PC dann baut, steht heute noch in den Sternen, doch der Standard allein soll so viel Anziehungskraft ausstrahlen, dass PC-Hersteller Intel und Microsoft untreu werden.