Mac OS X trumpft gegen Windows auf

14.07.2005
Die Client- und Server-Version 10.4 des Apple-Betriebssystems enthält zahlreiche Funktionen, die Nutzer konkurrierender Plattformen extra erwerben und installieren müssen.

Betriebssysteme bedeu- ten für die meisten Anwender eine Ansammlung von Funktionen. Eine Produktivitätsplattform wird erst daraus, wenn die Nutzer zusätzliche Programme erwerben. Nicht so bei Mac OS X 10.4. Im Gegensatz zu konkurrierender Systemsoftware verfügt das Apple-Betriebssystem bereits über eine Fülle an Komponenten, die die Produktivität steigern.

Einen erheblichen Anteil daran hat "Spotlight", ein Recherchewerkzeug, mit dem Mac-Anwender Dokumente, E-Mails und Adressen aufspüren können. Hierzu durchsucht das Tool neben dem Inhalt auch die Metadaten, die von der jeweiligen Applikation der Datei ange- fügt wurden. "Smart Folders" erlauben es, Suchergebnisse von Spotlight in einer Liste abzu- legen, die ständig aktualisiert wird. Auf diese Weise lassen sich E-Mails, Kontakte und neue Dateien, die bestimmte Kriterien erfüllen, einem Projekt zuordnen. Die Folder sind lediglich Ansichten, daher muss der Mac keine Dateien kopieren oder verschieben.

Suchfunktion muss noch reifen

Ganz ausgereift ist die Such- funktion jedoch noch nicht. Anwender sind beispielsweise nicht in der Lage, Server-Laufwerke zu indizieren und auf einen dort gespeicherten Index zuzugreifen. Daher sind Nutzer gezwungen, jeweils eigene Indizes auf ihren Rechnern zu erzeugen, und zwar sowohl für die Inhalte auf der lokalen Festplatte als auch auf Netzwerklaufwerken. Verbesserungen bei Spotlight hat Apple schon versprochen, ohne jedoch Details zu nennen.

Der "Automator" hilft Anwendern, häufig wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren. Zum Beispiel kann der Mac-User Dateien mit Spotlight suchen und das Ergebnis auf einer CD-Rom archivieren lassen. Solche Workflows stellt der Benutzer über die grafische Oberfläche zusammen.

Starker Tiger-Server

Die Server-Version von Tiger wurde in puncto Performance wesentlich erweitert. Dazu zählt die 64-Bit-Option. Auch die Konfiguration wurde ausgebaut. Beispielsweise lassen sich Dienste wie Instant-Messaging, Weblogs, der "Xgrid Distributed Workload Manager" und dessen Agenten sowie Anti-Spam- und Antivirenfunktionen über ein Interface einstellen. Wer lieber auf der Kommandozeile arbeitet, hat die Möglichkeit dazu.

Access Control Lists im Dateisystem erhöhen die Sicherheit. Ähnlich wie unter Unix legt der Verwalter Nutzerrechte über Users und Groups fest. Apples integrierter Verzeichnisdienst basiert auf LDAP und kann mit anderen Directories gekoppelt werden.

Der OS X Server verhält sich auf Wunsch so wie ein Windows Server 2000 PDC (Primary Domain Controller) oder BDC (Backup Domain Controller). Auf diese Weise sind Firmen in der Lage, das Apple-System in einem Windows-Netz zu betreiben und mit Microsoft-basierenden Servern zu koppeln. Für Windows XP erscheint der so konfigurierte Apple-Server wie ein Windows-Datei-Server. (fn)