M-Systems überwirft sich mit Samsung

07.04.2006
Der israelische Flash-Spezialist M-Systems hat seine Beziehungen mit Samsung Electronics aufgekündigt.

Die Koreaner hätten Ende vergangenen Jahres eine vertraglich vereinbarte Menge NAND-Speicherchips nicht geliefert, erklärte M-Systems. Beide Firmen hatten Ende 2003 eine Kooperation vereinbart. In deren Rahmen verpflichtete sich Samsung, M-Systems ein bestimmtes Kontingent an Flash "zu bevorzugten Bedingungen" zu liefern. Gleichzeitig erhielt Samsung gegen Zahlung von Lizenzgebühren Zugriff auf das gesamte Patentportfolio der Israelis, das unter anderem Flash-Verwaltung und Techniken für USB-Laufwerke umfasst.

Als dann im vierten Quartal vergangenen Jahres NAND-Speicher branchenweit knapp wurde, konnte Samsung nicht wie vereinbart liefern. M-Systems-Chef Ronit Maor machte keinerlei Angaben dazu, wie groß Samsungs Lieferrückstand dabei war, und nannte auch sonst keine Details der Vereinbarung. Ob Samsung derzeit patentierte Technik von M-Systems in Produkten nutzt, ist ebenfalls nicht bekannt.

M-Systems plant offenbar keine unmittelbaren rechtlichen Schritte gegen Samsung. "Wir ziehen nicht in den Krieg", erklärte Maor. Ohnehin kaufe seine Firma mehr NAND-Chips bei den anderen beiden führenden Herstelern Toshiba und Hynix als bei Samsung. M-Systems hoffe nun, seine Versorgung über neue Beziehungen und Lieferanten sichern zu können.

Erst tags zuvor hatte M-Systems seine Prognose für das Ende März abgeschlossene erste Fiskalquartal erhöht. Die Firma erwartet nun, ihre bisherige Umsatzprognose von 140 bis 170 Millionen Dollar zu übertreffen. Der Nettogewinn pro Aktie soll über zehn Cent liegen, sechs Cent je Anteilschein dürften als Kosten für Aktienvergütungen anfallen. (tc)