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Lyrics-Webseiten ignorieren Urheberrechte

20.08.2007
Von pte pte
Der Großteil der Internetseiten, auf denen Songtexte veröffentlicht werden, ist illegal und verletzt das Urheberrecht. Wieder einmal steht Google in der Schusslinie.

Abgesehen davon, dass die Texte auf vielen Lyrics-Sites häufig unvollständig oder falsch geschrieben sind, werden sie immer mehr zum Ärgernis der Rechteinhaber. Viele Betreiber versuchen außerdem, mit Google-Textanzeigen auf ihren Webseiten Geld zu verdienen, wie Cnet berichtet. Künstler und Labels beklagen mittlerweile, dass sich der Suchmaschinenbetreiber nicht davon abgrenzt und das illegale Geschäft mit den Songtext-Seiten indirekt unterstützt. Google steht damit aufgrund von Copyright-Fragen neuerlich in der Kritik der Musikindustrie. Laut dem Suchmaschinenbetreiber ist es jedoch die Aufgabe der Rechteinhaber, rechtlich gegen die illegalen Seiten vorzugehen beziehungsweise entsprechende Schritte einzuleiten. Google sieht seine Verantwortung darin, Werbeanzeigen von den betreffenden Seiten zu entfernen, sobald ein Fall von Urheberrechtsverletzung bekannt und dem Unternehmen gemeldet wird. "Wir nehmen Copyrights sehr ernst. Wir deaktivieren Werbung auf Webseiten in unserem Netzwerk, wenn wir darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie neben urheberrechtlich geschützten Inhalten auftaucht", heißt es in einem Statement des Internet-Konzerns.

In den USA hat die National Music Publishers Association (NMPA) inzwischen ihre Anwälte zu Google geschickt, um über das Problem zu verhandeln. Außerdem verschickt die NMPA seit einiger Zeit an die Betreiber von Web-Seiten Briefe, in denen rechtliche Schritte angekündigt werden, sollten die illegalen Songtexte nicht entfernt werden. Laut Cnet-Bericht hat bisher allerdings nur ein einziges Lyrics-Portal darauf reagiert und die geschützten Texte von der Seite genommen. Einen legalen Ausweg bietet seit April der Google-Konkurrent Yahoo an. Das Unternehmen startete in Kooperation mit dem Medienunternehmen Gracenote einen Lyrics-Service, der die nötigen Rechte seitens der Musikverlage besitzt. Yahoo schloss im Zuge dessen Partnerschaften mit Universal Music Publishing und Sony/ATV Music Publishing ab. (pte)