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Lycos Europe senkt Verluste

30.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Lycos Europe gelang es in den ersten neun Monaten 2003, seinen operativen Verlust um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahresszeitraum zu reduzieren. Wegen des Verkaufs defizitärer Unternehmensteile ging allerdings auch der Umsatz deutlich zurück. Wie der im niederländischen Haarlem ansässige Web-Portalbetreiber mitteilte, sanken die Einnahmen im Neunmonatszeitraum im Jahresvergleich um 31 Prozent von 89,3 Millionen auf 61,8 Millionen Euro. Bereinigt um die Sondereinflüsse hätte der Rückgang jedoch lediglich 19 Prozent betragen. Auf dieser Basis sei es Lycos Europe außerdem gelungen, die Erlöse aus kostenpflichtigen Angeboten mit 12,6 Millionen Euro nahezu zu verdoppeln, das entspricht etwas mehr als einem Fünftel des Gesamtumsatzes. Die Hälfte der Einnahmen erwirtschaftete das Unternehmen mit Werbung.

Der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schrumpfte im Jahresvergleich um 48 Prozent von 55,4 Millionen auf 28,6 Millionen Euro. Das Nettodefizit ging um 78 Prozent von 177,5 Millionen auf 39,8 Millionen Euro zurück. In den ersten neun Monatzen 2002 hatte Lycos Europe allerdings eine Firmenwertabschreibung in Höhe von 100,4 Millionen Euro vorgenommen.

Im laufenden vierten Quartal rechnen die Niederländer wegen des schwachen Werbemarktes erneut mit einem Verlust. Den Umsatz schätzte Vorstandschef Christoph Mohn auf 23 Millionen Euro, verglichen mit 28,8 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Jahresfehlbetrag werde deutlich niedriger ausfallen als die 179 Millionen Euro im Vorjahr. (mb)