Web

Lycos Europe schafft mit Verkauf in Schweden erstmals Gewinn

24.10.2006
Der Internet-Dienstleister Lycos Europe hat dank des Verkaufs einer Beteiligung in Schweden erstmals einen Gewinn erzielt.

In den ersten neun Monaten des Jahres sei ein Überschuss von 6,9 Millionen Euro verbucht worden, sagte der Vorstandsvorsitzende Christoph Mohn am Dienstag in Gütersloh. Der Verkauf des schwedischen Portalgeschäfts Spray hatte 14,8 Millionen Euro in die Kassen gespült. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Minus von 18,5 Millionen Euro aufgelaufen.

Der Betriebsverlust belief sich zwischen Januar und Ende September auf 7,9 Millionen Euro. Mohn machte dafür eine schwache Sommersaison verantwortlich. Europas viertgrößtes Internetportal erwirtschaftete in den ersten neun Monaten 2006 einen Umsatz von 59 Millionen Euro (plus ein Prozent).

Mit dem Verkauf in Schweden wurde der operative Verlust im dritten Quartal überkompensiert und ein Überschuss von 9,1 Millionen Euro erzielt. Vorstandschef Christoph Mohn, Sohn von Bertelsmann-Firmenpatriarch Reinhard Mohn, hatte wiederholt angekündigt, im Jahr 2006 solle das Unternehmen nach vielen Verlustjahren die Gewinnzone erreichen. Bertelsmann ist einer der Hauptaktionäre von Lycos Europe (Haarlem/Gütersloh).

Mit einem Anteil von 40 Prozent am Gesamtumsatz stellte der Bereich kostenpflichtige Dienste und Shopping die größte Umsatzsäule dar, gefolgt von Werbeerlösen. Lycos Europe ist in zehn europäischen Ländern tätig und hat 660 Mitarbeiter. (dpa/tc)