CloudLounge startet

Lufthansa Systems trägt KMUs in die Wolke

11.10.2013
Lufthansa Systems erweitert ihr Geschäftsmodell um ein Public-Cloud-Angebot. Der neue Infrastruktur-Service (IaaS) richtet sich ausdrücklich an den Mittelstand.
Foto: LH Systems

Mit der "CloudLounge" bietet Lufthansa Systems nun auch ein Public-Cloud-Produkt an. Der IT-Dienstleister hatte schon zuvor Private- und Hybrid-Cloud-Services im Portfolio, nun wagt er den nächsten Schritt in Richtung Full-Service-Provider.

CloudLounge basiert auf der vCloud-Director-Technologie von VMware. Kern des Angebots sind definierte Leistungspakete zu festen Preisen. Darüber hinaus können die Unternehmenskunden aber auch individuelle Kombinationen zusammenstellen, die Preise variieren in diesem Fall selbstverständlich. Die Abrechnung der Leistungen erfolgt über Kreditkarte.

Das Online-Portal bietet die Möglichkeit, per Schieberegler die gewünschten Hardware-Ressourcen zu ordern. Der Preis wird unmittelbar dargestellt.
Das Online-Portal bietet die Möglichkeit, per Schieberegler die gewünschten Hardware-Ressourcen zu ordern. Der Preis wird unmittelbar dargestellt.
Foto: LH Systems

Der Zugang zur CloudLounge erfolgt über ein Online-Portal. Die Kunden können über Schieberegler die benötigten Ressourcen Rechenleistung, Arbeitsspeicher, IP-Adressen und Speicherplatz konfigurieren und bekommen unmittelbar den Preis für die ausgewählte Konfiguration angezeigt. Nach der Registrierung am Portal beginnt ein automatisierter Prozess und die gebuchten Ressourcen werden innerhalb von Minuten bereitgestellt. Nach einer kurzen Einführung können die Unternehmen dann ihre virtuellen Rechenzentren nutzen. CloudLounge ist weltweit erreichbar. Die Daten, die in dieser Lösung gehostet werden, liegen im Rechenzentrum von Lufthansa Systems in Kelsterbach.

Jörg Liebe, CIO von Lufthansa Systems: "Wir haben eine etwas andere Sicht auf die Public Cloud."
Jörg Liebe, CIO von Lufthansa Systems: "Wir haben eine etwas andere Sicht auf die Public Cloud."
Foto: LH Systems

Ausgangspunkt für den neuen Dienst waren die Anforderungen der aktuellen Kunden von Lufthansa Systems. Sie hatten ihren Provider nach einem Cloud-Angebot gefragt, das ihnen etwa für Tests und Integrationsvorhaben kurzfristig und flexibel Ressource bereitstellen kann. „Dabei verwenden Anwender der Aviation-Branche Daten wie etwa historische Auslastungen und Flugpläne. Die können durchaus Rückschlüsse auf aktuelle Geschäftsinformationen zulassen und sind daher kritisch“, beschreibt Jörg Liebe, CIO bei Lufthansa Systems, die Anforderungen der Kunden. „Wir bieten ihnen Zugang zu unseren Rechenzentren und zu einem Dienst, der Hochverfügbarkeit und Sicherheit der Daten gewährleistet.“ Den Kunden werde das Hosting im RZ in Kelsterbach zugesichert, die gespeicherten Daten unterliegen damit dem deutschen Datenschutzrecht.

Mit diesem Qualitätsanspruch hofft Lufthansa Systems auch, dem enormen Preiswettbewerb in dem Markt für Infrastrukturdienste aus der Cloud (Infrastructure as a Service; IaaS) aus dem Weg gehen zu können. Hinsichtlich Funktionen, Preisen und Reaktionsgeschwindigkeit sieht man sich auf Augenhöhe mit Branchenprimus Amazon, doch anders als der IT-Abkömmling des Online-Buchhändlers konzentriert sich Lufthansa Systems ausschließlich auf Geschäftskunden. „Wir haben eine etwas andere Sicht auf die Public Cloud“, betont Liebe. „Ja, wir bieten günstige Preise, wir wollen aber vor allem mit Flexibilität und Datensicherheit überzeugen.“

Für das öffentliche Cloud-Angebot hat Lufthansa Systems ein neues IT-System auf VMWare-Basis mit mindestens 1000 Instanzen aufgebaut, das physikalisch komplett von der bisherigen IT-Infrastruktur und aktuellen Private-Cloud-Installationen getrennt ist. Die Umgebung ist nach ISO 27001 zertifiziert, spezielle Cloud-Sicherheits-Zertifikate hat Lufthansa Systems noch nicht erworben. Aktuell arbeiten bereits zehn Kunden auf dem System. Sie haben CloudLounge schon vor dem offiziellen Start getestet.