Mehrheitsbeteiligung ist beschlossene Sache

Lufthansa Systems läßt sich von POB unterstützen

05.12.1997

Bislang erzielt Lufthansa Systems nur ein Fünftel ihrer Einnahmen außerhalb des Mutterkonzerns. Die Partnerschaft mit POB, die voraussichtlich am 1. Januar 1998 wirksam wird, soll dazu beitragen, diesen Umsatzanteil zu vergrößern.

Das Hamburger Unternehmen wurde im Dezember 1995 gegründet und verfügt über Spezialwissen für den Aufbau von DV-Infrastrukturen sowie in den Bereichen Netzsupport und Endgerätebetreuung. Geschäftsführer Michael Riese will eigenen Angaben zufolge die bislang 82 Köpfe zählende Belegschaft im kommenden Jahr auf 200 Mitarbeiter aufstocken. Im Dienstleistungsgeschäft habe POB während des laufenden Jahres einen Umsatz von rund zehn Millionen Mark und eine Rendite von etwa 18 Prozent erzielt. Für 1998 plant Riese mit Einnahmen in Höhe von 35 Millionen Mark.

Aus Sicht der Lufthansa Systems kann POB zudem eine interessante Kundenliste vorweisen. Zur Klientel der Hamburger zähle eine Reihe von größeren Firmen, insbesondere Banken und Versicherungen, aber auch In- dustriebetriebe und Dienstleistungsanbieter.

Die POB-Mitarbeiter vergößern nicht nur die verfügbaren Personalressourcen der 2000köpfigen Lufthansa Systems, sie bieten auch Know-how, das derzeit stark nachgefragt wird. Indem die Lufthansa-Tochter Aufträge im Umfeld vernetzter Datensysteme an die Nordlichter überträgt, kann sie zusätzliches Umsatzwachstum generieren, ohne die eigene Personalstärke aufblasen zu müssen, was sich positiv auf die Kosteneffizienz auswirken dürfte.

Auch der ehemalige Compunet-Gesellschafter Riese setzt große Hoffnungen in die Partnerschaft mit Lufthansa Systems. Dank der Unterstütztung durch die Airliner könne POB künftig mit Marktführern wie Debis, IBM und SNI konkurrieren. Das Unternehmen werde von den Lufthansa-Ressourcen, also beispielsweise vom Konzernrechenzentrum, profitieren. Außerdem könne der renommierte Name dem POB-Vertrieb so manche Tür öffnen - auch wenn das Unternehmen nach wie vor selbständig am Markt agieren werde.