Flughafen Las Vegas startet RFID-Pilotprojekt

Lückenloses Koffer-Tracking via Funkwellen

05.12.2003
FRAMINGHAM (IDG) - Auch der Flughafen McCarran in Las Vegas setzt auf Radio Frequency Identification (RFID): Um die Gepäckkontrolle effizienter und sicherer zu gestalten, implementiert der Airport ein auf der neuen Funkwellentechnik basierendes Tracking-System für Reisegepäck.

Nach Wal-Mart, Gillette und Procter & Gamble liebäugelt nun auch der International Airport McCarran in Las Vegas mit RFID: Ein Tracking-System auf Basis der neuen Technik soll allen Gepäckstücken nach dem Check-in auf ihrem Weg durch die flughafeneigenen Röntgenschleusen lückenlos auf der Spur bleiben.

Der Prozess beginnt am Ticketschalter: Hier wird ein Gepäcketikett mit einem RFID-Chip samt integrierter Antenne ausgedruckt und am Koffer befestigt. Jeder "Tag" ist mit einem individuellen Kennzeichen versehen und wird auf dem Förderband bis in das jeweilige Passagierflugzeug wiederholt gelesen. Die auf den Tags gespeicherten Informationen landen in einem softwaregesteuerten Kontrollsystem. Lässt die Schleuse ein verdächtiges Gepäckstück nicht passieren, wandert es zu einer Spezialeinrichtung, wo es dann per Hand inspiziert wird.

Insgesamt 100 Millionen RFID-Tags im Gesamtwert von 25 Millionen Dollar (25 Cent pro Etikett) sollen im Rahmen des Projekts zum Einsatz kommen. Die Funketiketten wird McCarran von Matrics Inc., Columbia, beziehen. Nach Angaben von Joe Shoemaker, Vice President für Geschäftsentwicklung bei Matrics, zeichnen sich die "passiven", batterielosen Einwegetiketten, die sich auf einer Funkfrequenz von 900 Megahertz ansprechen lassen, durch ihre hohe Genauigkeit (99,8 Prozent) aus. Anders als bei herkömmlichen Barcode-Etiketten werden die Informationen auch über Entfernungen von bis zu 9,14 Metern hinweg preisgegeben.

Das System ist voraussichtlich im Mai 2004 betriebsfähig. In der ersten Phase wird es sowohl in einer Offline-Anlage, die aus Hotels und von Autovermietern angelieferte Koffer überprüft, als auch in Kombination mit zwei Röntgenschleusen am Hauptterminal des Flughafens eingesetzt. Laut Samuel Ingalls, IS-Manager des Flughafens, belaufen sich die Kosten für das Gesamtprojekt auf etwa 125 Millionen Dollar. Dabei werde die Transportation Security Administation (TSA) 94 Millionen Dollar zuschießen, den Rest bezahle der Airport aus eigener Tasche. (kf)