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Lucent will weitere 5000 Stellen streichen

26.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der TK-Ausrüster Lucent Technologies plant offenbar, im kommenden Jahr weitere zehn Prozent seiner Belegschaft zu entlassen. Einem Bericht des "Wallstreet Journal" zufolge peilt das Unternehmen aus Murray Hill, New Jersey, für 2003 eine Senkung auf 40.000 Angestellte an. Im Juli hatte Lucent bereits bekanntgegeben, die Zahl der Stellen bis Ende 2002 von damals 53.000 auf 45.000 zu reduzieren (Computerwoche online berichtete). Insiderinformationen zufolge sollen nun weitere 5000 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Zum Vergleich: Im Jahr 2000, während der Boomphase der TK-Industrie, hatte die Company noch 155.000 Angestellte beschäftigt.

Inzwischen leiden Lucents Kunden aber unter der gesunkenen Nachfrage und dem hohen Wettbewerb, ehemals verlässliche Abnehmer wie Worldcom, Qwest oder Verizon sind nun bankrott oder hochverschuldet. Als Konsequenz hatte Lucent im Ende Juni abgelaufenen dritten Geschäftsquartal 2002 mit einem Nettodefizit von 7,91 Milliarden Dollar den neunten Quartalsverlust in Folge geschrieben.

Da keine Anzeichen auf ein Ende der TK-Krise hinweisen, versucht Lucent-CEO Patricia Russo bereits seit rund zwei Jahren, die Betriebskosten den drastisch gesunkenen Einnahmen anzupassen. Ihren letzten Berechnungen zufolge kann der TK-Ausrüster ab 3,5 Milliarden Dollar Quartalsumsatz und einer Bruttogewinnspanne von 30 Prozent wieder schwarze Zahlen schreiben. Im abgelaufenen dritten Quartal lag die Bruttomarge bei 24 Prozent. Der Umsatz brach gegenüber dem Vorjahresquartal um rund die Hälfte von 5,89 Milliarden auf 2,95 Milliarden Dollar ein. (mb)