MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-amerikanische TK-Ausrüster Lucent Technologies verbuchte in seinem Schlussquartal 2001/2002 (Ende: 30. September) erneut einen drastischen Umsatzrückgang und den zehnten Quartalsverlust in Folge. Das Nettodefizit belief sich auf 2,81 Milliarden Dollar oder 84 Cent pro Aktie. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte der Konzern aus Murray Hill, New Jersey, ein Minus von 8,8 Milliarden oder 2,56 Dollar je Anteil geschrieben. Damals hatten allerdings Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen das Ergebnis mit acht Milliarden Dollar belastet. Auf operativer Basis steigerte Lucent im fortgeführten Geschäft den Verlust je Aktie von 28 auf 64 Cent. Die Analysten hatten nach Umfrage von First Call/Thomson im Schnitt ein Defizit von 65 Cent pro Anteilschein erwartet.

Mit Einnahmen von 2,28 Milliarden Dollar übertraf Lucent auch die durchschnittliche Prognose der Wallstreet von 2,26 Milliarden Dollar. Der Umsatz brach jedoch um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (4,75 Milliarden Dollar) ein. Im vorangegangenen dritten Geschäftsquartal hatte der krisengeschüttelte TK-Ausrüster noch Einnahmen von 2,95 Milliarden Dollar erwirtschaftet.

Das Jahresdefizit in den fortgeführten Bereichen belief sich auf 11,8 Milliarden oder 3,49 Dollar je Aktie verglichen mit einem Fehlbetrag von 16,2 Milliarden oder 4,77 Dollar pro Anteil im Vorjahr. Die Einnahmen sanken um 37 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar. Im laufenden ersten Geschäftsquartal befürchtet der Konzern einen sequentiellen Umsatzrückgang um bis zu zehn Prozent. Für das darauffolgenden Vierteljahr rechnet Lucent jedoch bereits mit der Erholung und einem Wachstum um 20 Prozent.

Lucent hatte bereits vor zwei Wochen angekündigt, die Belegschaft bis Ende des nächsten Geschäftsjahres um 10.000 auf 35.000 Mitarbeiter zu reduzieren (Computerwoche online berichtete). Damit soll es dem Unternehmen gelingen, bereits bei Quartaleinnahmen von 2,5 Milliarden Dollar wieder profitabel zu werden. (mb)