Die deutschen Mobilfunknetze werden in wenigen Jahren unglaubliche Datenübertragungsraten ermöglichen und die Technik dafür wird jetzt schon aufgebaut. Das ließ sich in der vergangenen Woche auf der CeBIT beobachten. Stolz präsentierte der Netzwerkausrüster Ericsson Geschwindigkeiten von bis zu 170 Megabit pro Sekunde mit dem UMTS-Nachfolgestandard Long Term Evolution (LTE). Ein Techniker von T-Mobile ließ sich das Geheimnis entlocken, dass einige HSDPA-Funkzellen seiner Firma bereits jetzt Übertragungsraten von 14,4 Megabit pro Sekunde ermöglichen. Damit sind sie schneller als die meisten DSL-Anschlüsse. Nur merken kann es niemand, weil es noch gar keine Handys oder Steckkarten für Laptops gibt, die solche hohen Geschwindigkeiten verarbeiten.
Das einzige verfügbare Endgerät auf der CeBIT stammte von Ericsson. Vodafone und T-Mobile setzten es an ihren Ständen für Demonstrationen von LTE und neuen HSDPA-Standards ein. Der schwarze Kasten ist so groß wie ein Taschenbuch und muss ständig drei Lüfter schnurren lassen, um seine Prozessoren zu kühlen. Immerhin ist das ein Fortschritt gegenüber den Vorjahren, als die Testgeräte nur im Auto transportiert werden konnten. Der nagelneue Sony-Laptop am Stand von Vodafone gab schon nach wenigen Minuten seinen Geist auf und zeigte einen Bluescreen. Er hatte sich überhitzt bei der gleichzeitigen Darstellung von drei Filmen in HD-Qualität, die ihm mit 28,8 Megabit pro Sekunde per HSDPA gesendet wurden. Die Übertragung war einfach zu schnell für ihn.