LRDIMM im Test
Als Testsystem verwenden wir den Dell PowerEdge R520. In diesem Gerät werkeln zwei Intel-Xeon-E5-2430-Prozessoren. Der 2U-Rackmount-Server verwendet als Chipsatz den Intel C600. Jedem Prozessor haben wir drei LRDIMMs DDR3-1333-DIMMs Samsung 2Rx4 PC3-10600R (M386B2K7-DM0-YH90) mit je 16 GByte Kapazität zur Verfügung gestellt. Insgesamt verfügt der Server dank der sechs eingesetzten DIMMs über 96 GByte RAM. Optional sind pro CPU sechs DIMMs (2 pro Channel) möglich. Als Gegenpart zur LRDIMM-Bestückung setzen wir 6 x 8 GByte RDIMMs von Samsung (M393B1K7DH0-CK0) ein.
Die Energieeffizienz der Serverplattformen überprüfen wir mit der Benchmark-Suite SPECpower_ssj2008 unter Windows Server 2008 R2 mit SP1. Der Test verwendet parallel laufende Java-Workloads mit aufwendigem XML-Processing. Der Benchmark gibt die gemittelte Performance pro Watt an, die über alle Lastzustände von 10 bis 100 Prozent gemessenen wird.
Als zweiten Benchmark setzen wir Linpack ein. Dieser speicherintensive Benchmark löst komplexe lineare Gleichungssysteme. Linpack dient als verbreitetes Tool zum Ermitteln der Floating-Point-Performance von Highend-Computern. Das Ergebnis wird in GFlops (Fließkomma-Operationen pro Sekunde) angegeben. Zusätzlich nutzen wir den STREAM-Benchmark (TRIAD), um die Speicher-Performance auszuloten.
LRDIMM 6 x 16 GByte |
LRDIMM 12 x 16 GByte |
RDIMM 6 x 8 GByte |
RDIMM 12 x 8 GByte |
|
---|---|---|---|---|
SPECpower Overall Performance Ops / Watt |
2576 |
2281 |
2805 |
2590 |
SPECpower / Java-Performance ssj_ops |
706.073 |
708.215 |
715.199 |
716.268 |
Max. Leistungsaufnahme des Systems Watt |
222 |
249 |
209 |
227 |
STREAM (TRIAD) GFlops/s |
29,4 |
29,5 |
29,3 |
29,4 |
Linpack GByte/s |
206,8 |
210,8 |
211,6 |
213,4 |
In puncto Performance liegen die beiden Testkandidaten LRDIMM und RDIMM nahezu gleichauf. Die Differenz ist nicht größer als 2 Prozent und liegt im Rahmen der Messungenauigkeit. Performance-Vorteile von LRDIMMs werden damit erst in Servern mit hoher Speicherkapazität, etwa einem System mit zwei Intel-Xeon-E-2690-Prozessoren und 24 vollbestückten DIMM-Slots, deutlich zu erkennen sein. Denn in dieser Konfiguration muss der Speicher-Controller im Gegensatz zu LRDIMM die Taktfrequenz bei RDIMMs reduzieren, um die Signalintegrität zu gewährleisten. Wir werden das in einem weiteren Test überprüfen und ein Update nachliefern.
Allerdings ist bei der Leistungsaufnahme bei gleicher Anzahl von DIMMs deutlich zu erkennen, dass LRDIMM durch den iMB-Baustein 13 Watt beziehungsweise 22 Watt mehr benötigt. Vergleicht man dagegen nur die installierte Kapazität, ergeben sich 5 Watt Differenz zugunsten von LRDIMM.