Load Reduced vs. Registered DIMM

LRDIMM - Effiziente Speichertechnologie für Server im Test

03.12.2012
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

LRDIMM im Test

Als Testsystem verwenden wir den Dell PowerEdge R520. In diesem Gerät werkeln zwei Intel-Xeon-E5-2430-Prozessoren. Der 2U-Rackmount-Server verwendet als Chipsatz den Intel C600. Jedem Prozessor haben wir drei LRDIMMs DDR3-1333-DIMMs Samsung 2Rx4 PC3-10600R (M386B2K7-DM0-YH90) mit je 16 GByte Kapazität zur Verfügung gestellt. Insgesamt verfügt der Server dank der sechs eingesetzten DIMMs über 96 GByte RAM. Optional sind pro CPU sechs DIMMs (2 pro Channel) möglich. Als Gegenpart zur LRDIMM-Bestückung setzen wir 6 x 8 GByte RDIMMs von Samsung (M393B1K7DH0-CK0) ein.

Die Energieeffizienz der Serverplattformen überprüfen wir mit der Benchmark-Suite SPECpower_ssj2008 unter Windows Server 2008 R2 mit SP1. Der Test verwendet parallel laufende Java-Workloads mit aufwendigem XML-Processing. Der Benchmark gibt die gemittelte Performance pro Watt an, die über alle Lastzustände von 10 bis 100 Prozent gemessenen wird.

Als zweiten Benchmark setzen wir Linpack ein. Dieser speicherintensive Benchmark löst komplexe lineare Gleichungssysteme. Linpack dient als verbreitetes Tool zum Ermitteln der Floating-Point-Performance von Highend-Computern. Das Ergebnis wird in GFlops (Fließkomma-Operationen pro Sekunde) angegeben. Zusätzlich nutzen wir den STREAM-Benchmark (TRIAD), um die Speicher-Performance auszuloten.

RDIMM gegen LRDIMM im Vergleich

LRDIMM 6 x 16 GByte

LRDIMM 12 x 16 GByte

RDIMM 6 x 8 GByte

RDIMM 12 x 8 GByte

SPECpower Overall Performance Ops / Watt

2576

2281

2805

2590

SPECpower / Java-Performance ssj_ops

706.073

708.215

715.199

716.268

Max. Leistungsaufnahme des Systems Watt

222

249

209

227

STREAM (TRIAD) GFlops/s

29,4

29,5

29,3

29,4

Linpack GByte/s

206,8

210,8

211,6

213,4

In puncto Performance liegen die beiden Testkandidaten LRDIMM und RDIMM nahezu gleichauf. Die Differenz ist nicht größer als 2 Prozent und liegt im Rahmen der Messungenauigkeit. Performance-Vorteile von LRDIMMs werden damit erst in Servern mit hoher Speicherkapazität, etwa einem System mit zwei Intel-Xeon-E-2690-Prozessoren und 24 vollbestückten DIMM-Slots, deutlich zu erkennen sein. Denn in dieser Konfiguration muss der Speicher-Controller im Gegensatz zu LRDIMM die Taktfrequenz bei RDIMMs reduzieren, um die Signalintegrität zu gewährleisten. Wir werden das in einem weiteren Test überprüfen und ein Update nachliefern.

Allerdings ist bei der Leistungsaufnahme bei gleicher Anzahl von DIMMs deutlich zu erkennen, dass LRDIMM durch den iMB-Baustein 13 Watt beziehungsweise 22 Watt mehr benötigt. Vergleicht man dagegen nur die installierte Kapazität, ergeben sich 5 Watt Differenz zugunsten von LRDIMM.