Neue Generation bietet mehr Komfort:

Low-cost-Laserprinter entwickeln sich weiter

26.09.1986

Nach erster Euphorie und Installation von Low-cost-Laserprintern, speziell auch in der IBM-Mainframe-Welt, breitet sich inzwischen häufig Befremden aus, ermittelte die Data Bit GmbH. Die Bezeichnung- Low-cost sei meist alles andere als zutreffend. Grob geschätzte Kosten von zehn Pfennig pro Edelseite schnellten in der zweiten Betrachtung teilweise auf 30 bis 40 Pfennig hoch. Zurückhaltung sei das Gebot der Stunde, meint der Druckeranbieter.

Die Hardwareplaner in den größeren Firmen sind auf das Reizwort Cost-of-Ownership sensibilisiert. Die Low-cost-Laserdrucker-Anbieter sehen sich heute Fragen gegenüber wie: Lifecycle (Lebensdauer der Maschine), Cost-of-Refurbishment (Kosten für die Überholung der Maschine innerhalb der Lebensdauer), Kosten für die Verschleißteile, beispielsweise Selentrommel, Einbrennstation, sowie Kasten für Verbrauchsmaterialien, etwa Tonerkassetten, Entwicklerkassetten oder Fotoleiterfolien. Mit komplexen Formeln werden unter Berücksichtigung des Einkaufspreises, des Abschreibungszeitraums, der Eigenkapitalverzinsung, der Verbrauchskosten, der Lifecycle-Kosten, sowie der Anzahl der Kopien pro Monat, die echten Kosten pro Druckseite ermittelt. Diese Kostenermittlung läßt jedoch durch unterschiedliche Applikationen immer noch gewisse Grauzonen in der Kostensituation offen.

Der Low-cost-Laser kann teuer werden

Dies nahm die Data Bit GmbH, plugkompatibler Druckeranbieter in der 3270-Welt, zum Anlaß, die Kosten ihrer Laserprodukte transparenter zu machen und in einer Studie darzulegen. Unter Berücksichtigung aller vorgenannter Faktoren bei der Kostenermittlung läßt sich laut Data Bit damit der Nachweis erbringen und nachvollziehen, daß der teuerste Low-cost-Laserprinter plötzlich mit Abstand der preisgünstigste sein kann.

Nachdem die ersten Low-cost-Laserprinter in der IBM-Mainframe-Welt installiert waren, breitete sich Enttäuschung aus. In vielen Fällen entwickelten sich die Einsatzgebiete nicht über die eines Druckers für eine Edelkopie hinaus. Häufig mit einer Koax-Converter-Box an eine 3274 als 3287-Emulation angeschlossen, ergaben sich auch organisatorische Probleme. Wenn zum Beispiel fünf bis zehn Arbeitsplätze über diesen Laserprinter ausdrucken wollen, ist die Papierkassetten-Kapazität von 100 oder 250 Blatt zu gering.

Organisatorisches Problem bei Mehrfachnutzung

Eine weitere organisatorische Erschwernis ergibt sich bei einem von mehreren Usern genutzten Laserprinter beim Output. Es beginnt das große Suchen: Wem gehört was?

Im ersten Ansatz schälen sich also zwei Anforderungen heraus:

1. Die Papierzuführung sollte mit einer wesentlich höheren Kapazität ausgestattet sein.

2. Für die Papierablage wäre wünschenswert, einen Sorter zur Verfügung zu haben, dessen einzelne Papierablagefächer den unterschiedlichen Benutzern fest zugeteilt werden könnten.

Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung der spezifischen Forderungen aus der IBM-Koax-Welt hat Data Bit den Low-cost Laserprinter Data Longlife mit 12 Seiten pro Minute (baugleich 3812) als intelligentes Drucksystem mit integriertem Koax-A-Interface zum Anschluß an 3274/3276, 47xx in ihr Produktangebot aufgenommen. Longlife läuft unter Remote- und Local-Bedingungen, unter BSC und SNA (SCS).

Neben einem Lifecycle von 2,6 Millionen Seiten bietet der Drucker standardmäßig: Kassette 550 Blatt; Kassette 250 Blatt; face-down; Druckjob versetzt, optional darüber hinaus einen Paperstacker mit 2600 Blatt für die Eingabeseite und ab Herbst 1986 einen intelligenten Sorter mit zehn Papierfächern. Dabei können die einzelnen Fächer unterschiedlichen Arbeitsplätzen fest zugeordnet werden. Vier dieser zehn Papierfächer lassen sich für vertrauliche Korrespondenz verschließen.

Longlife ist ausgelegt für ein monatliches Druckvolumen von 24 000 Seiten. Dies bedeutet nach Aussage von Data Bit einen ersten Schritt in Richtung Integration von Laserdruckern in den Organisationsablauf.

Interessant ist, daß der mit 1,57 Megabyte ausgestattete Laserdrucker intern ein Diskettenlaufwerk mit 1,2 Megabyte beinhaltet. Standardmäßig werden 30 Fonts angeboten, wobei der Benutzer aus einer Bibliothek von 2500 unterschiedlichen Schriften - auch aus den Bereichen Schriftsatz - sich optional die Schriften heraussuchen kann, die er für seine jeweilige Applikation benötigt.