Gerüchte um zurückgezogene FTZ- Zulassung widerlegt; nach wie vor:

Loewe behält die Nase vorn

16.09.1983

MÜNCHEN (bi)- Unbeabsichtigten Vorschub leistete die Deutsche Bundespost einem "Privatkrieg" zwischen den beiden derzeit einzigen Herstellern von zugelassenen Cept- fähigen Btx- Dekodern: der Loewe Opta, Kronach, und den Blaupunkt- Werken, Hildesheim. Blaupunkt hatte auf der IFA in Berlin verbreitet, der Loewe- Dekoder habe keine FTZ- Zulassung.

Wegen des noch fehlenden Leitungsprotokolls während der Btx- Übergangslösung bis zur Inbetriebnahme der IBM- Zentraltechnik war es auf der Funkausstellung zu Darstellungsmängeln auf den Bildschirmen der Kronacher Btx- Avantgardisten gekommen. Diese Mängel hatten jedoch, wie das Postministerium versichert, nichts mit einer mangelnden Qualifikation des Loewe- Dekoders zu tun, was Konkurrent Blaupunkt der interessierten Fachöffentlichkeit "einflüsterte". Und VWD berichtete davon, daß eine Nachricht gehandelt wurde, derzufolge der Loewe- Dekoder nicht alle zur FTZ- Zulassung erforderlichen Normen erfülle, weshalb eine Umrüstung notwendig sei.

Tatsächlich liegen, wie das Ministerium versicherte, drei entsprechende FTZ- Zulassungen vor: einmal für einen eingebauten Dekoder von Loewe und einmal für einen nichteingebauten Dekoder des selben Hauses und eine weitere Zulassung, die habe Blaupunkt. Die Zulassungen für Loewe gelten uneingeschränkt. Gerüchte, denen zufolge die Geräte wieder eingezogen würden, seien "Quatsch". Hingegen stünde in der Blaupunkt- Zulassung, daß noch etwas ("Peanuts") zu beseitigen sei. Dies wäre jedoch nicht als "eingeschränkte Zulassung" zu interpretieren. Die Blaupunkt- Zulassung bezieht sich jedoch nur auf den sogenannten "Jumbo- Dekoder " .

Den angekündigten Consumer- Dekoder von Blaupunkt hatte das Hildesheimer Unternehmen zur Funkausstellung nicht präsentiert. Ein Liefertermin wurde dort nur mit "frühestens gegen Jahresende '83" wage umschrieben. Eine FTZ- Zulassung für ein derartiges Btx- Consumergerät der Preisklasse um 3000 Mark mit integriertem Cept- Dekoder gibt es also derzeit nicht.

Die "Mißverständnisse" kamen auf, weil das FTZ es versäumt hatte, die Btx- Anbieter rechtzeitig über das Fehlen des Leitungsprotokolls zu informieren.