2,6 Milliarden Dollar „Entscheidungshilfe“

Lockt Microsoft Hersteller mit Zuschüssen auf Windows Phone?

16.01.2014
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Einem Bericht zufolge macht der Softwareriese Microsoft riesige Summen locker, um außer Nokia noch verschiedene andere Hersteller wie Huawei, Samsung oder Sony zum weiteren Bau von Smartphones mit Windows-Logo zu überreden.

Wie der sehr gut über die russische Landesgrenze hinaus vernetzte Chefredakteur der Publikation „Mobile Review“, Eldar Murtazin, per Twitter meldet, wird Microsoft Samsung dieses Jahr allein 1,2 Milliarden Dollar für den Bau eines Windows-Phone-Geräts zahlen. Murtazin zufolge ist Huawei mit 600 Millionen Dollar dabei, Sony erhalte immerhin 500 Millionen Dollar aus Redmond. Zusätzliche 300 Millionen Dollar gehen an weitere OEMs, hierzu könnte Panasonic gehören, das ein Ruggedized-Modell plant. HTC zählt Murtazin zufolge nicht zu den Empfängern, da sie nicht die geforderte Menge an Smartphones bauen wollten. Insgesamt würde Microsoft damit 2,6 Milliarden Dollar an die Smartphone-Hersteller verteilen, um die Verbreitung von Windows Phone 8 voranzutreiben.

Wie Murtazin betont, ist es kein Wunder, dass diese Art von Entscheidungshilfe bei den Hardwareanbietern auf offene Ohren stößt: Sony beispielsweise wäre mit den 500 Millionen Dollar von Microsoft bereits in 2014 profitabel, die internen Umsatzziele wären bereits im September erreicht. Die Frage ist jedoch, wie hoch solch ein bezahltes Commitment einzuschätzen ist – anders als Nokia haben die Hersteller immer noch Android als Alternativ-Plattform, auch wenn lediglich Samsung damit relativ erfolgreich ist.

Was den Wahrheitsgehalt von Murtazins Angaben betrifft, hat Microsofts PR-Chef Frank X. Shaw in einem Antwort-Tweet bestätigt, dass der Softwarekonzern Co-Marketing mit seinen Partnern betreibe. Die Zahlen seien jedoch reine Fiktion. Murtazin konterte darauf (ebenfalls via Twitter), dass Microsoft die Summen gerne als Marketingausgaben deklarieren könnten, tatsächlich würde Redmond sämtliche Kosten für Forschung und Entwicklung etc. übernehmen.