Lobbyarbeit für 4,5 Millionen

19.12.2003
In den vergangenen zwei Jahren wurde viel über entlassene Mitarbeiter geschrieben. Inzwischen wagen einige Betroffene, über die neue Erfahrung "Arbeitslosigkeit" Bücher zu schreiben oder in öffentlichen Auftritten zu sprechen.

In den vergangenen zwei Jahren wurde viel über entlassene Mitarbeiter geschrieben. Inzwischen wagen einige Betroffene, über die neue Erfahrung "Arbeitslosigkeit" Bücher zu schreiben oder in öffentlichen Auftritten zu sprechen. Doch in der Hochkultur des Theaters kommen die Betroffenen kaum zu Wort.

Der Dramaturg Rolf Hochhuth entlarvt in der Tradition des politischen Theaters mit "McKinsey kommt" die Sprache des modernen Managements. Für ihn ist es ein Skandal, dass mehr als vier Millionen Menschen in der Bundesrepublik ohne Job sind, und die meisten wegsehen. Eine Lösung der drängenden Fragen liefert der Autor zwar nicht. Doch er zeigt plausibel auf, wie zynisch die Sprache mancher Manager sein kann, wenn sie von Gewinnmaximierung sprechen.

Rolf Hochhuth: McKinsey kommt. Molières Tartuffe. Zwei Theaterstücke. dtv München, 2003. 160 Seiten, 10 Euro. ISBN 3-423-13134-9.