Lizenzmodelle: Anbieter drängen zu Abonnements

29.10.2004
Anwender ziehen es jedoch vor, wie gewohnt nach der Zahl der Nutzer abzurechnen.

Anwender und Softwareanbieter bevorzugen unterschiedliche Lizenzmodelle. Das ergab eine Studie der Software & Information Industry Association und der Centralized Electronic Licensing User Group, die dazu in den USA knapp 400 Manager der Softwareindustrie und 100 IT-Verantwortliche befragte.

Rund ein Drittel der Softwareanbieter favorisieren für den Verkauf ihrer Lizenzen Abonnementmodelle. Anwender müssen in diesem Fall regelmäßige Gebühren für die Nutzung der Lizenz und für Updates entrichten. Nach Angaben der befragten Herstellervertreter werden 2006 über 50 Prozent der Softwareanbieter ihre Lizenzen als Abonnements vertreiben.

Konflikte programmiert

Die Anwender bevorzugen laut der Studie dagegen traditionelle Modelle. Zwei Drittel der befragten IT-Manager erklärten, auch in Zukunft die Lizenz einmal bezahlen und dann unbegrenzt nutzen zu wollen. Regelmäßige Zahlungen will diese Klientel nur für die Wartung der Software akzeptieren. "Die Ergebnisse zeigen den Unterschied zwischen Nachzüglern und Innovatoren", interpretiert Daniel Greenberg, Vice President von Macrovision, Anbieter von Digital-Rights-Management-(DRM-)Lösungen sowie Techniken für Softwarelizenzierung und Sponsor der Studie, die Resultate. Während die Softwareindustrie neuen Trends offener gegenüberstehe, sei die Bereitschaft zu Veränderungen auf der Kundenseite eher gering. Sollten die Anbieter künftig verstärkt Lizenzabonnements anbieten, könne es zu Konflikten kommen, prognostiziert Greenberg.

Wer viel schafft, zahlt viel

Softwareanbieter gehen zudem verstärkt dazu über, alternative Messmetriken anzubieten, die sich an der Zahl der über die Software getätigten Transaktionen, der Nutzungsdauer oder geschäftsspezifischen Parametern wie der Anzahl der Verträge eines Versicherungsunternehmens beziehungsweise der Fördermenge eines Ölkonzerns orientieren. Rund 50 Prozent der Hersteller haben ihre Angebote bereits entsprechend modifiziert.

Greenberg zufolge werden die Softwarehersteller ihren Kunden jedoch kein Modell zwingend vorschreiben. Er gehe davon aus, dass die User künftig selbst entscheiden können, nach welchem Maßstab ihre Lizenznutzung gemessen werden soll. (ba)