Lizenztipps

Lizenz-Management schützt vor Strafe

13.03.2006
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Lieber ein paar mehr als zu wenig

Wie viel Bertelsmann mit Hilfe von Liceman eingespart hat, lässt sich nach Angaben der Verantwortlichen nicht exakt beziffern. Oczko schätzt jedoch, das die jährlichen Lizenzwartungsaufwände für das SAP-System rund 20 Prozent niedriger ausfallen können. Allerdings komme es immer auf die individuelle Vertragssituation an, warnt der Lizenzexperte. Versprechungen von Beratern, sie könnten die Lizenzsituation aus dem Stand verbessern, dürften die Nutzer nicht blauäugig vertrauen. Wenn der Vertrag zwingend den Kauf einer bestimmten Zahl von Lizenzen mit der damit verbundenen Wartung vorsehe, dann aber bei der Vermessung herauskommt, dass das Unternehmen weniger Lizenzen im Einsatz hat, nutzt dies erst einmal gar nichts.

Aus Unwissenheit und als Vorsichtsmaßnahme tendierten die meisten Unternehmen dazu, mehr Lizenzen zu ordern, als sie eigentlich benötigten, berichtet Honico-Beraterin Greuel. Viele Firmen zittern vor einer Systemvermessung durch die Softwareanbieter. Flattert danach eine Nachrechnung ins Haus, für die es kein Budget gibt, kann dies die Verantwortlichen Kopf und Kragen kosten. Manchmal treibt die Angst seltsame Blüten. Greuel berichtet von einem Unternehmen, das "unlimited Licences" gekauft hat, einfach nur um auf der sicheren Seite zu sein - "was immer das heißt und was immer das gekostet haben mag".