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Linuxworld: CA-Chef Kumar schwenkt um

01.02.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auch Computer Associates kann sich dem allgegenwärtigen Linux-Trend nicht länger entziehen und räumt dem Open-Source-Unix künftig den gleichen Rang ein wie den zuvor hauptsächlich bedienten proprietären Umgebungen. Grund für den Sinneswandel ist offenbar vor allem die steigende Nachfrage nach Linux auf dem Mainframe.

"Wenn ich vor dem Jahr 2001 Linux bei 100 CIOs erwähnt habe, hätten sich vielleicht fünf dafür interessiert", erklärte CEO Sanjay Kumar auf der Linuxworld Expo in San Francisco. "Wenn ich das gleiche heute mache, wollen wahrscheinlich 50 von ihnen mehr wissen. Anwender haben nicht länger Angst vor der Plattform. Sie beschäftigen sich ganz klar damit, wollen ihre Dollars sinnvoll ausgeben." Nicht zuletzt das massive Engagement der IBM habe dem quelloffenen Betriebssystem das nötige "Gütesiegel" für seine gegenwärtige Popularität verliehen.

Linux sei bei CA nun für jede Entwicklung Voraussetzung, so Kumar. "Wir bauen nichts mehr nur noch für /390, Windows oder Solaris", so der CA-Chef. In Bezug auf den Linux-Markt erwartet Kumar zwar einerseits anhaltendes Wachstum, auf der anderen Seite aber auch eine weitere Konsolidierung im Jahr 2002: "Das dient aber nicht dazu, die Wahlmöglichkeiten für die Anwender zu beschränken, sondern wird nur die Überlebenden stärker machen."

Anfang der Woche hatte CA insgesamt 23 Linux-bezogene Produkte vorgestellt, darunter Management-Updates seiner "Unicenter"-Produktlinie, Storage-Verwaltung-Tools der "Brightstor"-Familie, Sicherheitslösungen der "Etrust"-Reihe sowie eine Reihe von Application-Lifecycle-Management-Tools unter dem "Allfusion"-Dach. Den Schwerpunkt der Linux-Integration werde das Unternehmen künftig vor allem in den Bereichen "Cleverpath" (Portal- und Anwendungsentwicklung) sowie Security und Storage setzen, erklärte Kumar weiter. (tc)