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Linuxworld: Allerlei Neuheiten von Big Blue

20.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dass IBM gegenwärtig eine Menge Geld in Software für das quelloffene Betriebssystem Linux investiert, kann man an der Pressemitteilung des Konzerns zur heutigen Eröffnung der Linuxworld Conference & Expo ablesen, die eine ganze Menge an Neuheiten ankündigt. Unter anderem kann man auf Lotus "iNotes" jetzt auch mit der aktuellen Linux-Version von Netscape zugreifen und so die Anwendungen und Datenbanken eines Domino-Servers endlich auch auf Linux-Rechnern über eine Internet-Verbindung nutzen. Besonders interessant sei diese Lösung für den Finanzsektor, meint IBM, denn sie ermögliche Mitarbeitern in Filialen sicheren Zugriff auf E-Mail und Kalenderfunktionen ohne die Kosten für lokale, dedizierte Messaging-Systeme.

Ferner kündigt IBM ein Referenz-Design für Strom sparende Geräte (Handys etc.) mit Java und Linux auf Basis des hauseigenen PowerPC "405 LP" in Verbindung mit dem Embedded-Linux von Montavista, die Systems-Management-Software "Tivoli Systems Automation für Linux" für den Betrieb auf xSeries und zSeries und das Komplettpaket "Integrated Platform for E-Business on zSeries" an. Für die xSeries ist die Lösung bereits seit Mai vergangenen Jahres zu haben, für pSeries und iSeries soll sie im Verlauf des Jahres folgen.

Dazu gibt es noch eine Cluster-Lösung auf Basis von Suse Linux (Computerwoche online berichtete) sowie zwei neue Server. Der "x345" ist nun mit bis zu 2,8 Gigahertz schnellen Xeon-Prozessoren erhältlich, und der "p650 with Linux" bringt das Open-Source-Betriebssystem nun auch nativ auf die pSeries-Midrange-Familie. Der p650 erreiche im SPECjbb und STREAMS jeweils "führende Benchmark-Ergebnisse", so IBM.

Last, but not least hat IBM sein Entwicklerangebot "Speed Start Your Linux Apps" für 2003 aufgewertet. Geboten sind nun unter anderem eine neue Website mit kostenlosem technischen Support und einem neuen "Software Evaluation Kit", das auf vier CDs ebenfalls kostenlose Probeversionen wichtiger IBM-Software (Eclipse-basierende Tools für "Websphere Studio", Websphere Application Server und Web-Services Toolkit, DB2, Domino, Tivoli) bietet und neben Red Hat Advanced Server auch die neue Server-Distribution UnitedLinux 1.0 unterstützt.

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Unternehmens knapp 350.000 solche Kits an Entwickler verteilt. Mehr als 34.000 Developer hätten sich auf der Speedstart-Site registiert und mit IBMs Software über 4200 neue Linux-Anwendungen geschrieben. (tc)