LinuxTag: Hackern bei der Arbeit zusehen

30.05.2008
Von pte pte
Auf dem 14. Internationale LinuxTag in Berlin gibt es am heutigen Freitag zwei interessante Programmpunkte: Der "EasyLinux Einsteiger Track" richtet sich an Interessenten ohne Linuxerfahrung, während der "7. Internationale LinuxTag-Hacking Contest" das Thema Sicherheit beleuchtet.

"Der Hacking Contest von Astaro ist ein Fun-Event, der zeigen soll, was Hacking eigentlich ist", meint Kleinhenz. Beim Wettbewerb treten dazu Teams in direkten Duellen gegeneinander an. Auf identischen, vorgegebenen Systemen versuchen sie zunächst, gezielt Hintertüren einzubauen und die Systeme angreifbar zu machen. Dann werden die Computer getauscht und in der Rolle eines Systemadministrators gilt es, die eingebauten Schwachstellen zu finden und zu entfernen. In einer dritten Wettkampfphase wiederum versuchen die Teams dann als externe Hacker, tatsächlich in die von ihnen geschwächten Systeme einzudringen. Um großen Profit wie im professionellen Cybercrime geht es dabei natürlich nicht, aber auf die Mitglieder der topplatzierten Teams warten Sachpreise.

Nicht jeder ist freilich Linux-Experte, der an solch einem Wettbewerb teilnehmen kann. Speziell an Personen ohne Linux-Erfahrung richtet sich daher der Workshop "EasyLinux Einsteiger Track" mit Vortragenden von Linux New Media. "Der Einsteiger-Workshop ist seit Jahren ein Grundangebot des LinuxTages", kommentiert Kleinhenz. Den Teilnehmern werden zunächst Linux und seine Unterschiede zu Windows näher gebracht, ein Einblick in die Installation eines Linux-Systems am Beispiel von openSUSE gegeben und neben den Desktop-Umgebungen KDE und Gnome auf offene Standard-Software für Linux vorgestellt. Dazu zählt beispielsweise der hauptsächlich in Linux-Kreisen bekannte Browser Konqueror ebenso wie auch im Windows-Umfeld bekannte Programme wie OpenOffice und Thunderbird - womit auch die Erkenntnis gefördert werden soll, dass Open-Source-Software durchaus verbreitet ist.

Die internationale Bedeutung des LinuxTages unterstreicht das insgesamt breite, internationale Ausstellerfeld. Das Auswärtige Amt ist ebenso vertreten wie diverse Open-Source-Projekte von OpenOffice bis hin zu FreeBSB, das taiwanesische, offene Handy-Projekt OpenMoko und eine Reihe großer Unternehmen, für die Open Source von hohem geschäftlichem Interesse ist, wie beispielsweise Sun Microsystems, IBM, Novell, Red Hat oder Nokia. "Es ist sehr wichtig, dass Business und Community sich ergänzen", sieht Kleinhenz dieses Zusammentreffen der diversen Ausstellergruppen als großen Vorteil.

Auch abseits des LinuxTags in der deutschen Hauptstadt - der sich entgegen des Namens über vier Tage erstreckt - finden aktuell Veranstaltungen zu Linux und Open Source statt. Die Veranstaltungsreihe der österreichischen Linuxwochen beispielsweise hat ihre Stopps in Klagenfurt und Eisenstadt. Die Veranstaltungen sind deutlich kompakter als das Berliner Großereignis, doch mit Programmpunkten wie "Spielen unter Linux" in Klagenfurt wird auch hier auf ein breites Publikum abgezielt. (pte)