openSUSE, Plop Linux, Devil Linux

Linux-Wochenrückblick

16.04.2012
Die openSUSE-Entwickler haben einen dritten Meilenstein der Version 12.2 ausgegeben. Weiterhin gibt es neue Versionen der Spezial-Distributionen Devil-Linux und Superb Mini Server.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Neuerungen in KW 15. openSUSE 12.2 Milestone 3 wurde mit etwas Verspätung veröffentlicht. Das Verteidigungsministerium der USA haben eine Aktualisierung von Lightweight Portable Security zur Verfügung gestellt. Plop Linux wird mit dem Hintergrund Datenrettung entwickelt und bringt auch Tools für blinde und sehbehinderte Anwender mit sich.

openSUSE 12.2 Milestone 3

Die neueste Testversion von openSUSE 12.2 kam mit einer kleinen Verzögerung. Laut Aussage der Entwickler war der Grund, dass man der 32-Bit-Version einen i686-Kernel spendierte. Man musste erst einige Fehler ausmerzen, weil sich die 32-Bit-Ausgabe nicht bauen ließ.

Ebenfalls erwähnenswert sind GNOME 3.4, LibreOffice 3.5.2, Plymouth und KDE SC 4.8.2 die sich an Bord befinden. Bei letzterem sprechen die Entwickler von vielen ausgebesserten Fehlern in KDE PIM.

Ob man Debian folgt und für das Verzeichnis /tmp ebenfalls tmpfs einsetzen wird, steht noch zur Diskussion. Eine finale Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber die Ankündigung spricht von einem Verschieben auf die nächste Version. Das gilt auch für USRMove, bei dem die Verzeichnisse /bin, /sbin, /lib und /lib64 nach /usr verschoben werden.

Aktuelle ISO-Abbilder finden Sie im Entwickler-Bereich der Projektseite. Bevor Sie die Distribution testen, sollten Sie einen Blick auf die nervigsten bekannten Fehler werfen. Die Entwickler bitten um zahlreiches Testen und Rückmeldungen. Der vierte Meilenstein soll nach Zeitplan am 26. April erscheinen.

Plop Linux 4.2.1

Dise Distribution widmet sich in erster Linie der Datenrettung und bringt entsprechend Tool wie TestDisk und PhotoRec mit sich. Das Betriebssystem startet in einen nicht-grafischen Modus. Sie können via startx oder starxvesa zwei verschiedene Grafik-Modi starten. Letzteres brauchen Sie lediglich, wenn X.Org nicht funktioniert. Als Desktop-Umgebungen stehen Fluxbox oder GNOME 3.4 zur Verfügung.

Ebenso enthalten sind Kernel 3.3.1, Firefox 11.0 und ClamAV ist zurückgekehrt. Die Standard-Version ist eine i486-Version. Dies soll Probleme mit PAE vermeiden, wofür es eine Extra-Ausgabe gibt.

Eine Besonderheit an Plop Linux ist, dass die virtuellen Sehhilfen brltty und Orca mit von der Partie sind. Somit lässt sich die Distribution auch von blinden und sehbehinderten Anwendern nutzen.

Wer sich genauer über die Distribution informieren möchte, sollte sich das Inhaltsverzeichnis durchlesen. Sie können das Betriebssystem aus dem Download-Bereich der Projektseite beziehen.

Lightweight Portable Security 1.3.3

LPS wird vom Amerikanischen Verteidigungsministerium entwickelt. Bei Ausgabe 1.3.3 handelt es sich in erster Linie um eine Wartungs-Version, die allerdings einige Neuerungen mit sich bringt.

Die Entwickler haben Firefox 10.0.3 ESR, Flash 11.2.202.228, OpenSSL 0.9.8, Adobe Reader 9.5.1 und Encryption Wizard 3.3.2 eingepflegt.

Neu an Bord sind Thunderbird 3.1.20 und DAVmail für MS-Exchange-Unterstützung. Pidging 2.10.2 mit Unterstützung für Sametime ist ebenfalls mit von der Partie. Weitere Neuerungen sind VMware View 1.4 und die Firefox-Erweiterungen HTTPS Everywhere 2.0.1 und NoScript 2.3.7. Letzteres ist per Standard deaktiviert. Sie finden weitere Informationen und Download-Links auf der Projektseite.

Devil Linux 1.6.0

Devil Linux ist eine Spezial-Distribution für den Einsatz als Firewall, Router oder Server. Das Betriebssystem läuft zum Beispiel komplett von einer CD oder einem USB-Stick.

Der klassische Einsatz für Devil Linux ist eine Firewall. Allerdings stehen diverse Applikationen zur Verfügung. Damit können Sie die Distribution in einen Proxy-, DNS-, HTTP-, FTP- oder Datei-Server verwandeln. Darüber hinaus können Sie Devil Linux als Mail-Server mit TLS-Unterstützung und Spam- sowie Virus-Filter einsetzen.

Im offiziellen Changelog ist zu lesen, dass Linux-Kernel 3.2.14 enthalten ist. Sie können ISO-Abbilder für die Architekturen i486 und x86_64 herunterladen.

Superb Mini Server 1.6.5

Die Server-Distribution SMS basiert auf Slackware und eignet sich für kleine un mittelständische Unternehmen. Viele Server-Dienste haben die Entwickler aktualisiert. Dazu gehören Postfix 2.9.1, Bind 9.9.0, Dovecot 2.1.4, OpenLDAP 2.4.30 und MySQL 5.1.62.

Aus Kompatibilitäts-Grpnden wurden Apache und PHP nicht auf 2.4.1 und 5.4.0 aktualisiert. Die Entwickler sind der Meinung, dass diese Kombination nichts als Probleme für die meisten Web-Applikationen mit sich bringt.

Aus Platzgründen sind die Layer7-gepatchten Kernel nicht mehr per Standard enthalten. Wollen Sie diese installiert haben, brauchen Sie das Medium SMS.Native.CD-Extra.iso. Alternativ können Sie diese online mittels slapt-get installieren.

Installations-CDs für die Architekturen x86 und x86_64 finden Sie im Download-Bereich der Projektseite.

Shadowrun Returns

Erst wurde eine Linux-Version für das über kickstarter.com finanzierte Shadowrun Returns abgesagt, dann wieder aufgenommen. Bedingung ist, dass mindestens eine Million US-Dollar zusammenkommen.

Es sind zwar noch 13 Tage Zeit, das Ziel wurde aber bereits erreicht und auch Linux-Anwender dürfen sich auf das Spiel freuen. Die schlechten Nachrichten sind, dass Linuxer länger warten müssen. Nach Fertigstellung der Versionen für Windows, Mac OS X und Tablets wird eine externe Firma die Linux-Variante entwickeln. Das soll laut Aussage der Entwickler in angemessener Zeit geschehen. Ein genauer Zeitraum wurde nicht genannt.