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Linux-Thin-Client - der Desktop der Zukunft?

13.08.2004

In näherer Zukunft wird Linux wohl kaum Windows als Betriebssystem von Unternehmens-PCs verdrängen. Aber bei Thin Clients hat das Open-Source-Betriebssystem schon bessere Karten. IDC vermeldete kürzlich, dass Linux im vergangenen Jahr bereits rund 20 Prozent des Thin-Client-Markts beherrschte im Vergleich zu lediglich drei Prozent Market Share im Markt für PC-Betriebssysteme.

Die Marktforscherkollegen von Gartner wiederum erwarten, dass dem Thin Client und Server-basierenden Computing die Zukunft gehört. Sie prognostizieren, dass im Jahr 2008 weniger als die Hälfte der Enterprise-Clients noch Desktop-PCs sein werden. Gleichzeitig soll bis 2007 die Verbreitung von Server-basierendem Computing doppelt so stark ansteigen wie die von Desktops.

Der Thin-Client-Spezialist Wyse Technology glaubt ebenfalls an Linux. Er kündigte kürzlich an, sein "Winterm 5150SE" mit Version 6 der hauseigenen Linux-Variante upzudaten, und ist den Open Source Development Labs (OSDL) beigetreten, um in deren Desktop-Linux-Arbeitsgruppe mitzuarbeiten. Und Tarantella kündigte kürzlich einen Linux-Client an, der Microsoft Terminal-Server-Protokoll RDP (Remote Desktop Protocol) beherrscht.

Marktführer bei Infrastruktursoftware für Server Based Computing ist und bleibt allerdings Citrix, das nach Einschätzung von Forrester Research 78 Prozent des Markts kontrolliert. Und Citrix, das auf seinen eigenen ICA-Client setzt, ist weniger von Linux überzeugt. "Die Leute haben es hier und da getestet. Sie haben aber das Problem, dass es viele verschiedene Versionen von Linux gibt", erklärte Keith Turnbull, Vice President of Product Development. "Wir haben schon lange einen Linux-Client, da geht es um Wahlmöglichkeiten und Flexibilität. Unser Win32-Client ist aber eindeutig der populärste." Rund 80 Prozent der installierten Citrix-Basis verwende Windows-Desktops, so der Citrix-Mann. (tc)