MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das vom ehemaligen MP3.com-Chef Michael Robertson gegründete Linux-Unternehmen Lindows hat die Version 4.0 des gleichnamigen auf Linux basierenden Betriebssystems auf den Markt gebracht. Verbessert wurden laut Hersteller vor allem die Hardwareunterstützung und die Setup-Routine. Demnach sollen nun auch unerfahrene Anwender das System innerhalb von zehn Minuten installieren können.

Andere auf der Website von Lindows angepriesene Funktionen des Betriebssystems gehen allerdings lediglich auf die Integration weiterer kommerzieller und quelloffenener Produke zurück. Die Möglichkeit, Pop-up-Werbung zu blocken oder Spam-Mails zu filtern, stellt zum Beispiel die aktuelle Version des Web-Browsers von Mozilla zur Verfügung. Die Messaging Funktionen mit so genannter Buddy-Liste kommen vom AIM (AOL Instant Messenger) und die Unterstützung für Digitalkameras geht auf die quelloffene Software "gPhoto" zurück. Wie bei den Linux-Versionen anderer Anbieter sorgt "Sane" für die Unterstützung von Scannern und "Samba" für die Zugriffsmöglichkeit auf Windows-Rechner via Ethernet.

Wer zusätzlich zum Betriebssystem, das im Handel 60 Dollar und in der Download-Version 50 Dollar kostet, die "Lindows-Plus"-Mitgliedschaft für knapp 50 Dollar erwirbt, erhält Zugriff auf den Dienst "Click´N´Run", über den sich über 1800 Anwendungen nachinstallieren lassen sollen. Darunter sind allerdings auch viele Programme, die für Linux-Systeme kostenlos zur Verfügung stehen und üblicherweise mit Distributionen mitgeliefert werden, wie zum Beispiel der Acrobat Reader von Adobe, die Bildbearbeitung Gimp oder das Büropaket Openoffice.

Für Anwender, denen Openoffice nicht genügt, bietet Lindows das "Lindows Office an". Bei der Software handelt es sich um eine auf Lindows angepasste Version des Staroffice 6 von Sun, das auf der gleichen Code-Basis wie Openoffice basiert. Lindows-Office kostet in der Download-Version knapp 50 Dollar, Click´N´Run-Mitglieder bekommen zehn Dollar Rabatt. (lex)