Ubuntu, Red Hat, Debian im Business

Linux-Server im Vergleich

14.03.2013
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.

Von Canonical gesponsert: Ubuntu Server

Ubuntu Linux ist in erster Linie für seine Desktop-Distribution bekannt und ist der Shooting-Star der letzten Jahre. Das von Canonical gesponserte Projekt stellt aber auch eine Server-Variante zur Verfügung. Admnistratoren müssen sich bei Ubuntu überlegen, wie lange der Server im Einsatz sein soll, beziehungsweise wie sehr man auf Sicherheits-Updates wert legt. Die April-Ausgaben von geraden Jahreszahlen enthalten eine Langzeitunterstützung (Long Term Support oder LTS) von fünf Jahren. Alle anderen Versionen werden 18 Monate lang unterstützt. Aktuell ist das im Oktober 2012 veröffentlichte Ubuntu 12.10 "Quantal Quetzal". Dies ist wie beschrieben eine Variante, die nicht mit dem Prädikat LTS ausgestattet ist. Wer Langzeitunterstützung braucht, sollte deswegen lieber Ubuntu 12.04 "Precise Pangolin" einsetzen. Ubuntu 12.04 setzt auf Kernel 3.2. Der Debian-Entwickler Ben Hutchings hat sich bereit erklärt, diese Kernel-Ausgabe auf unbestimmte Zeit zu pflegen, was Ubuntu Server 12.04 LTS gleich doppelt attraktiv macht.

Die neueste Version, 12.10, bringt die Folsom-Ausgabe von Openstack mit sich. Openstack Folsom gibt es aber auch für Ubuntu 12.04. MAAS (Metal as a Service) bringt nun Unterstützung für ARM mit sich, was auch die Verwendung von Juju ermöglicht. Weiterhin setzt Quantal Quetzal auf Apache Tomcat 7. Bestehende Installationen von Tomcat 6 funktionieren weiter. Allerdings empfehlen die Entwickler ein baldiges Upgrade auf Version 7.

Ubuntu 12.10 ist die erste Ubuntu-Version, die Unterstützung für EUFI Secure Boot mit sich bringt. Rechner, die eine Windows-8-Zertifizierung haben, müssen mit UEFI Secure Boot ausgestattet sein. Das macht es etwas schwieriger, Linux-Distributionen zu installieren. Allerdings arbeiten die großen Distributionen daran, es den Anwendern so einfach wie möglich zu machen. Canonical hat sich mit Unterstützung für Secure Boot derzeit einen kleinen Vorteil herausgearbeitet. Alle Ubuntu-Kinder können noch nicht damit umgehen, die Server-Variante unterstützt es aber. Zu weiteren Informationen bezüglich UEFI Secure Boot, sollten Sie die Veröffentlichungs-Notizen von Ubuntu 12.10 lesen.

Ubuntu Server setzt in Sachen Virtualisierung auf KVM. Der Virtual Machine Builder soll Administratoren das Erstellen von virtuellen Instanzen vereinfachen. Xen ist ebenfalls mit von der Partie und zwar in Version 4.1.3. Libvirt ist als Ausgabe 0.9.13 vorhanden.

Angenehm an Ubuntu Server ist, dass die Entwickler auf jeglichen Schnickschnack verzichten und somit den Ansprüchen eines reinen Servers gerecht werden. Auch die für Ubuntu unkomplizierte Firewall ufw ("uncomplicated firewall") ist vorhanden und Administratoren können schnell Zugriffregeln aktivieren oder einrichten. Teilweise ist der Assistent aber zu rudimentär. Eine Möglichkeit, die IP-Adresse während der Installation zu vergeben, sollte schon vorhanden sein.

Der Ubuntu Server gilt als solide und stabil. Nicht umsonst bieten Firmen wie Dell und Hewlett Packard Server mit diesem Betriebssystem an. Die Firma hinter Ubuntu, Canonical, bietet für Ubuntu Server professionelle Unterstützung an. Diese beginnt bei 320 US-Dollar pro Jahr.