10 Fakten, die Windows-Admins zu Linux wissen sollten

Linux-Rechner zähmen

30.07.2015
Von  und
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.

Fakt 1: Distributionen, Unterschiede, Gemeinsamkeiten

Wer ein Windows-System kauft, der bekommt immer das gleiche einheitliche Betriebssystem geliefert, sieht man einmal von so radikalen Änderungen ab, wie sie Microsoft den Anwendern mit Windows 8 zumutete. Ein entscheidender Faktor ist dabei die Tatsache, dass er nur einen Hersteller gibt, der das Windows-Betriebssystem entwickelt und auf den Markt bringt. Eine kurze Suche im Internet mit dem Stichwort "Linux" zeigt aber bereits, dass ein "Produkt Linux" so nicht existiert:

Sowohl bei den Server- als auch bei den Desktop-Versionen der Linux-Systeme bieten Hersteller wie Red Hat oder Suse sowohl freie als auch kommerzielle Ausprägungen ihres eigenen Linux-Systems an. Eine ganze Reihe anderer Organisationen wie Debian oder die darauf aufsetzende Ubuntu-Distribution sind nur zwei Beispiele aus der großen Auswahl von weiteren Ausprägungen des Linux-Systems. Alle nutzen ähnliche oder sogar die gleichen Open-Source-Programme, aber jeder Anbieter versucht seine Distribution mit eigenen Installationsprogrammen, verschiedensten Desktop- und Oberflächenalternativen sowie ergänzten Programmen von Drittherstellern zu ergänzen. So finden sich dann auch bei den Linux-Servern ganz unterschiedliche Ausprägungen, von Systemen mit einer ausgereiften grafischen Oberfläche bis hin zu rein über die Kommandozeile gesteuerten Versionen.

Was aber die meisten Linux-Systeme (und auch viele alte Unix-Systeme) eint, ist die Bedienung über die Kommandozeile mit Hilfe einer Shell. Bei den meisten Linux-Systemen wird es dabei um die "Bash", die "Bourne-again-shell", handeln. Das ist eine freie Software, die als Teil des GNU-Projekts zur Verfügung steht. Windows-Administratoren, die mit dieser Shell und den entsprechenden Linux-Kommandos umgehen können, werden sich auf den meisten Linux-System unabhängig von der installierten Oberfläche gut zurechtfinden. Windows-Profis, die bis jetzt noch keine Gelegenheit oder Lust hatten, sich trotz der voranschreitenden Verbreitung der PowerShell mit der Kommandozeile zu befassen, haben hier nun also die Gelegenheit dazu: Denn trotz (oder gerade wegen) der vielen unterschiedlichen Desktops und Oberfläche, die auf den unterschiedlichsten Linux-Derivaten bereitstehen, bleibt die Kommandozeile das Mittel der Wahl, wenn es um die Verwaltung dieser Systeme geht.

Tipp: Wenn Ihr Linux-System mit einer grafischen Oberfläche startet und kein Icon für Terminal mit der Shell auf dem Desktop zu finden ist, so nutzen Sie die Tastenkombination Alt+F2 und geben dann den Suchbegriff "Terminal" oder auch "xterm" ein.