Windows-Anwendungen sollen unter dem Open-Source-Betriebssystem laufen

Linux-Projekt David fordert Microsoft heraus

13.08.2004

Mit David verfolge die 20 Mitarbeiter zählende Firma einen neuen Ansatz, um Windows-Anwendungen unter Linux lauffähig zu machen, wirbt Unternehmensgründer Fred Lewis. Teilweise basiere die Lösung auf dem Open-Source-Produkt "Wine", das beispielsweise Firmen wie Codeweaver nutzen, um die Microsoft-Welt mit Linux-Systemen zu verknüpfen. Daneben beinhalte David eine Virtualisierungskomponente ähnlich der VMware-Software sowie mittels Reverse Engineering gewonnene Application Programming Interfaces (APIs). Diese Komponenten seien allerdings proprietäre Bestandteile der Gesamtlösung. Mit der Kombination ließen sich Teile des Windows-Betriebssystems simulieren. Außerdem habe David laut Lewis den Vorteil, dass sich Änderungen der Schnittstellen zügig implementieren ließen.

Erstes Interesse hat der asiatische Linux-Distributor Turbo Linux bekundet. Allerdings sei es noch zu früh, um über konkrete Vereinbarungen zu sprechen, warnen die Verantwortlichen vor zu großen Erwartungen. David müsse sein Potenzial noch in den eigenen Entwicklungslabors unter Beweis stellen.

Währenddessen kritisieren Open-Source-Verfechter das Vorgehen von Specd Ops Labs. Das Unternehmen nutze den frei verfügbaren Code von Wine, um ein proprietäres Produkt herzustellen, moniert beispielsweise Jeremy White, CEO von Codeweaver. "Damit brechen sie die ungeschriebenen Regeln der Open-Source-Community." (ba)