Linux- und Open-Source-Rückblick für Kalenderwoche 46

Linux Mint 16 "Petra" RC

19.11.2013
Die Entwickler der auf Ubuntu basierenden Distribution Linux Mint haben einen Veröffentlichungs-Kandidaten von Version 16 "Petra" zur Verfügung gestellt.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Open-Source und Linux in Kalenderwoche 46. Fedora 20 Beta ist testbereit.

Die EFF (Electronic Frontier Foundation) akzeptiert Mark Shuttleworths Entschuldigung, aber nicht die Begründung.

Linux Mint 16 "Petra" RC

Linux Mint 16 "Petra" basiert auf Ubuntu 13.10 "Saucy Salamander ». Allerdings setzen die Entwickler auf ein komplett eigenes Design und vor allen Dingen auf andere Desktop-Umgebungen. Linux Mint 16 gibt es offiziell mit der Eigenentwicklung Cinnamon und dem GNOME-2-Nachfolger.

Cinnamon 2.0 ist deswegen ein Meilenstein, weil es ab sofort nicht mehr von einem installierten GNOME abhängt. Man setzt weiterhin auf GNOME-Technologien. Deswegen bleibt Cinnamon 2.0 kompatibel zu GNOME-Applikationen.

In der Cinnamon-Ausgabe wurde auch das Edge-Tiling verbessert. Es handelt sich hier um das Ziehen eines Fensters an den Rand und dieses richtet sich dann zum Beispiel auf die Hälfte des Bildschirms aus. Edge-Tiling ist nun auch mit den Ecken möglich.

Eine Neuerung ist Edge Snapping, wobei man sich von der Xbox One inspirieren ließ. Eingeschnappte Fenster werden von komplett maximierten Fenstern nicht komplett überlagert.

Der Datei-Manager Nemo bringt verbesserte Unterstützung für MIME-Typen mit sich. Dateioperationen zeigt das System nun in der Systemleiste an.

Am Software-Manager haben die Entwickler diverse Fehler ausgebessert und eine Suche ist nun schneller.

Die MATE-Variante setzt auf die Desktop-Umgebung MATE 1.4. Ansonsten treffen viele der Neuerungen und Änderungen auch hier zu.

Allgemein hat sich die Performance der Linux-Distribution nach eigenen Angaben verbessert. Sie finden weitere Informationen und Download-Links in den offiziellen Ankündigungen (Cinnamon, MATE). Beide Versionen von Linux Mint 16 RC sind für x86 und x86_64 verfügbar.

Fedora 20 "Heisenbug" Beta

Diese Beta-Version ist als "Code complete" gekennzeichnet. Somit ist ersichtlich, was einen in der finalen Version erwartet. Ab nun wollen die Entwickler nur noch Fehler ausbessern. Gibt es keine weiteren Verzögerungen, erscheint Fedora 20 "Heisenbug" kurz vor Weihnachten.

ARM wird erstmal neben x86 und x86_64 als primäre Architektur angesehen, haben die Fedora-Entwickler verkündet. Weiterhin verzichtet man auf Dienste in den Standard-Installationen, die der normale Anwender in der Regel nicht braucht. Ein Beispiel hierfür ist Sendmail.

Auch in Sachen Cloud und Virtualisierung gibt es Verbeserungen. Weiterhin können Nutzer mithilfe eines GUI Snapshots erstellen. Dies war bisher nur via Konsole möglich.

Die offiziellen Desktop-Umgebungen sind GNOME 3.10 oder KDE Plasma Workspaces 4.11. Sie können Abbilder im Download-Bereich der Projektseite herunterladen. Wer eine andere Desktop-Umgebung haben möchte, sollte sich bei den so genannten Spins umsehen.

EFF: Sie haben Unrecht, Mark Shuttleworth

Nach der Entschuldigung von Mark Shuttleworth hat die EFF nochmals reagiert. Man glaube zwar, dass der Ubuntu-Chef diese ernst meine und er nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt habe, zweifelt aber die Begründung "Markenrechtsverletzung" an.

Die EFF argumentiert sehr vorsichtig und versucht kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen. Allerdings weißt man Shuttleworth darauf hin, dass man seinen Markenrechtsnamen nicht so leicht verlieren könneund eine Verwendung von Logos und Namen im Rahmen der freien Meinungsäußerung auf nicht-kommerziellen Websites immer möglich sei.